Grüne fordern Hochschulgipfel

Saalfeld: Das schlechte Abschneiden der Landesuniversitäten bei der Hochschul-Exzellenzinitiative legt die desolate Ausstattung der Hochschulen schonungslos offen. Wissenschaftsminister Tesch (CDU) begnügt sich mit Ausreden.

Die Grünen fordern vom Bildungsausschuss einen Hochschulgipfel.

„Mecklenburg-Vorpommern ist das einzige Bundesland, das es nicht in die Endrunde der Exzellenzinitiative geschafft hat. Die Aussage der Deutschen Forschungsgemeinsaft, wonach auch Thüringen und das Saarland ausgeschieden wären, kann nicht über das Desaster hinweg täuschen. Die beiden Bundesländer stehen nämlich mit ihren erfolgreichen Projekten aus der ersten Förderphase automatisch in der Endrunde der zweiten Phase“, so Johannes Saalfeld, hochschulpolitischer Sprecher der Grünen.

Der Bildungsminister hat nach Ansicht der Grünen in der Wissenschaftspolitik keine gute Bilanz vorzuweisen. „Tesch ist für die Wissenschaft in Mecklenburg-Vorpommern kein großer Gewinn“, stellt Saalfeld fest. Die Grünen sehen jetzt den Bildungsausschuss des Landtages in der Pflicht, sich des Themas anzunehmen und eine Analyse des schlechten Abschneidens vorzunehmen.

„Der Landtag muss zu einem Hochschulgipfel einladen, auf dem wir klare Konzepte für die Zukunft der Forschung und Entwicklung in unserem Land entwickeln. Dazu gehören auch die desolate Ausstattung der Hochschulen und die Überlast in der Lehre. Zurzeit wird der akademische Mittelbau an den Hochschulen in der Lehre verbrannt und kann sich nicht der Forschung und Entwicklung widmen. Dies schlägt sich dann zum Beispiel in der geringen Zahl von Patentanmeldungen nieder“, so Saalfeld. Im Jahr 2009 wurden in Mecklenburg-Vorpommern so wenige Patente wie in keinem anderen Bundesland angemeldet. Es waren insgesamt nur 191, in Baden-Württemberg wurden im gleichen Zeitraum 15.532 Patente registriert.

Quelle: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landesgeschäftsstelle M-V