Grünes Licht für neue EU-Projekte

Seidel: Partnerschaftliche Umsetzung von Tourismusprojekten

Der Gemeinsame Begleitausschuss für das EU-Programm INTERREG (siehe Hintergrund) der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und der Republik Polen (Wojewodschaft Zachodniopomorskie) hat neun grenzüberschreitende Projekte befürwortet. Unter der Leitung der Verwaltungsbehörde, dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus wurden insgesamt neun Projekte mit einem Fördervolumen von 32 Millionen Euro bewilligt, etwa 27 Millionen Euro stammen aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). „Mit dem EU-Förderprogramm Interreg IV A sollen länderübergreifende Probleme der ehemaligen Grenzregion gemeinsam angegangen werden. Die partnerschaftliche Beteiligung von Deutschen und Polen an der Umsetzung von Projekten steht dabei im Mittelpunkt der Förderung“, sagte  Wirtschafts-minister Jürgen Seidel am Montag in Schwerin.

Bewilligt wurde unter anderem der Ausbau der Promenade zwischen Heringsdorf und Swinemünde. „Damit entsteht eine der längsten Flaniermeilen Europas“, so Seidel weiter. Mit Hilfe von INTERREG wird ein rund vier Kilometer langer Abschnitt in Form eines einheitlich gestalteten Geh- und Radweges ausgebaut. Auf Höhe der deutsch-polnischen Grenzüberquerung, dem ehemaligen Kontrollstreifen soll eine Aussichtplattform mit Blick auf das Meer errichtet werden. „Die Plattform steht auch für das symbolische Zusammenwachsen beider Nationen in der Grenzregion“, sagte Seidel.

In einem weiteren Projekt werden durch den Regionalen  Fremdenverkehrsverband Vorpommern e.V und seinem polnischen Partner sowohl auf der vorpommerschen Seite (Deutschland) als auch in Westpommern (Polen) Maßnahmen

zum grenzübergreifenden Standort- und Tourismusmarketing unterstützt. Dazu gehört unter anderem die Entwicklung einer kombinierte Rad- und Wasserwanderroute entlang deutscher und polnischer Binnengewässer (Seen und Flüsse).  Bestehende touristische Teilstrecken werden besser vernetzt, fehlenden Routenbestandteile werden entlang der geplanten Strecke ergänzt.

In einem dritten Projekt werden auf polnischer Seite die Bastei Stargard Szczecinski und auf deutscher Seite das Franziskanerkloster in Neubrandenburg ihre Ausstellungs-flächen erweitern. So kann in beiden Museen beispielsweise umfassender auf die Entwicklungsgeschichte in den benachbarten Regionen eingegangen werden. Beide Museen verfügen bislang zwar über einen enormen Fundus an Kunstschätzen, aber über eine zu geringe Ausstellungsfläche. Kerngegenstand der Zusammenarbeit der Museen und der Städte in diesem Projekt sind beispielsweise die gemeinsame Erarbeitung der inhaltlichen und technischen Aspekte der Gestaltung der Ausstellungen in den neuen Räumlichkeiten.

Hintergrund INTERREG:

INTERREG IV A ist Teil der Europäischen Kohäsionspolitik und wird im Rahmen des eigenständigen Ziels „Europäische Territoriale Zusammenarbeit“ durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert. Das Programm fördert grenzüberschreitende Kooperation zwischen deutschen und polnischen Partnern. Diese länderüber-greifenden Kooperationen werden mit bis zu 85 Prozent der förderfähigen Ausgaben aus dem EFRE bezuschusst.

Insgesamt stehen für die Programmperiode bis 2013 132,8 Mio. Euro zur Verfügung (MV: 48,8 Mio. Euro, BB: 33,96 Mio. Euro und Woj. Zachodniopomorskie: 49,97 Mio. Euro). Zum gemeinsamen Programmgebiet gehören auf deutscher Seite für Mecklenburg-Vorpommern die Landkreise Nordvor-pommern, Ostvorpommern, Rügen, Uecker-Randow, Demmin und Mecklenburg-Strelitz, sowie die kreisfreien Städte Neubrandenburg, Stralsund und Greifswald, für Brandenburg die Landkreise Uckermark und Barnim, auf polnischer Seite die Wojewodschaft Westpommern mit den Unterregionen Szczecin und Koszalin .

Interessenten wenden sich an das:

Gemeinsames Technisches Sekretariat INTERREG IV A  (Leitung) Frau Elke Schneider; elke.schneider@lfi-mv.de.

Gemeinsames Technisches Sekretariat (Außenstelle Löcknitz)

c/o Kommunalgemeinschaft Pomerania e.V.

Ernst-Thälmann-Str. 4

D – 17321 Löcknitz

Tel.: 0049 39754 5290

Fax: 0049 39754 52929

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.interreg4a.info