Grüne: BASF erntet Genkartoffeln, aber keinen Erfolg

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN protestieren gegen den heutigen Start der Ernte der Genkartoffel Amflora durch BASF. Mit der Ernte wird das Risiko der Ausbreitung der Genkartoffel immer größer, kritisiert Claudia Schulz, landwirtschaftspolitische Sprecherin der Grünen. Um das Risiko der Ausbreitung symbolisch deutlich zu machen, ließen die Grünen Dutzende Luftballons mit der Aufschrift „Gentechnik – Nein Danke“ in den Himmel über dem Genacker aufsteigen.

„Bei der Ernte hat BASF nichts zu feiern. Die Pflanzen leiden an starkem Viren- und Pilzbefall. Die breite Mehrheit der Bevölkerung ist weiterhin gegen Agro-Gentechnik und BASF versucht sich mit Industriekartoffeln in den Markt einzuschleichen, weil kaum jemand Genkartoffeln auf dem Teller haben will. Sogar die Industriekartoffel Amflora wird von fast allen Abnehmern in Deutschland abgelehnt. Dass die Kartoffeln nicht vernichtet, sondern als Pflanzkartoffeln verwendet werden sollen, ist ein Unding und ein Versagen der Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner“, erklärt Claudia Schulz von den Grünen.

Die Genkartoffeln, die als Saat für das kommende Jahr dienen sollen, seien somit alles andere als gesundes Saatgut. Es sei außerdem nicht davon auszugehen, dass alle Amfloraknollen aus der Erde geholt werden können. „Der Acker wird auf Jahre von Amflora durchzogen bleiben und kann somit nicht für die herkömmliche Kartoffelnproduktion genutzt werden. Auch ist ein Austrag auf andere Flächen beispielsweise durch Wild wahrscheinlich“, erklärt Claudia Schulz.

Das Feld bei Zepkow im Müritzkreis ist deutschlandweit der einzige Ort, an dem gentechnisch veränderte Kartoffeln angebaut werden. Zum heutigen Erntebeginn besucht Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle den Standort Zepkow.