Gaukler und Rittermahl auf Usedom: Schloss wird mittelalterliches Erlebnis-Restaurant

Ob Mönchsabende, Barockessen oder Ritterbuffet mit Gauklern und mittelalterlicher Musik – all das wird künftig im Schloss Pudagla Gäste von nah und fern anlocken.

Ein Koch von der Insel ist bereits engagiert, die Küche wird gut bürgerlich sein mit Zutaten frisch von der Insel. Sprich, hier soll viel Fisch und Wild auf der Speisekarte stehen. Ende April öffnen sich die Schlosspforten. Doch noch ist viel zu tun.

Der gelernte Hotelfachmann Olaf Schmidt und Restaurantfachfrau Franziska Kaatz hämmern, bohren, malern und richten derzeit ihr Mittelalterschloss ein. Der wuchtige Holztresen steht, der selbst gezimmerte Kerzenleuchter hängt an der Decke. Das Schloss Pudagla soll in neuem Glanz erstrahlen, für Einheimische und Touristen ein kulinarischer und kultureller Anziehungspunkt werden. „Wir wollen hier Erlebnis-Gastronomie anbieten“, betont Franziska Kaatz.

Das Schloss Pudagla wurde 1574 gebaut als Witwensitz der Herzogin Marie von Sachsen und Pommern. Vorher stand hier ein Kloster. Die jüngste Geschichte des Mittelalterbaus ist allerdings eher traurig. Fünf Vorbesitzer wirtschafteten das Schloss zur Kneipe runter – bis sich Franziska Kaatz und Olaf Schmidt ein Herz fassten und ihren Traum vom eigenen Restaurant in die Tat umsetzten.

Im Restaurant soll es künftig 45 Plätze geben, auf der Terrasse 30 weitere und im Kellergewölbe noch einmal 50. Den Schlossherren schwebt eine Mischung aus Restaurant und Museum vor, denn die Gäste sollen zum Haus und zum Mittelalter auf Usedom auch einiges zu sehen und zu lesen bekommen. Ausstellungen sind geplant, aber auch Bilder mit Anekdoten – so weiß die 30-Jährige Franziska Kaarz davon zu berichten, dass der letzte Prozess der Bernsteinhexe auf Schloss Pudagla war und Lebensgefährte Olaf erzählt von Heinrich IV. , der „einer Anekdote nach bei einem Papstbesuch in Rom war und von dort eine goldene Rose mit ins Schloss gebracht haben soll.“ Was daraus geworden ist, will der 35-Jährige den Gästen seines Hauses selbst erzählen.

Auch für den Schlosshof haben sich die beiden Fachleute viel vorgenommen. „Hier wollen wir im Sommer einen Mittelaltermarkt organisieren, mit Töpfern, Imkern oder Kräuterexperten der Insel“, betont Olaf Schmidt. Zudem sollen im Schloss täglich frisch gebackenes Brot, Brötchen, außerdem Honig und Kräutertees aus der Region angeboten werden. Den genauen Eröffnungstermin haben Franziska und Olaf zwar noch nicht parat, aber „spätestens Ende April wollen wir unsere ersten Gäste bewirten“.