Fußball-Hochschulmeisterschaft: Rostocks Uni-Fußballteam in Kiel

Außer einer dicken Lippe nichts gerissen

Rostock – Am 19. Mai fand in Kiel die dritte Runde der Hochschulmeisterschaft im Fußball statt. Dabei galt es für die Studenten der Universität Rostock gegen keine geringeren als Kiel, Hamburg und Göttingen anzutreten. Leider glänzte die Mannschaft, die hauptsächlich aus Verbandsligaspielern zusammengewürfelte wurde, im gesamten Turnier vor allem mit vergebenen Chancen. Gewannen die Studenten im vergangenen Jahr noch die Vorrunde, führten in dieser Saison fehlende Abstimmung und eklatante Fehler der Leistungsträger zum enttäuschenden dritten Platz und traurigen Gesichtern auf der Heimfahrt.

Bereits im ersten Spiel gegen den Gastgeber und Dauerrivalen Kiel schlugen sich die Hanseaten selbst. Vergaben die Rostocker in Persona von Christoph Zerenner (MSV Pampow) in den ersten 20 Minuten mit einem Pfostenschuss ihre größte Chance. Zeigten sich die Kieler kurz nach dem Wiederanpfiff eiskalt und trafen aus rund 16 Metern. Nach der Kieler Führung kam es vor allem für den Kapitän Marcus Ebeling (RFC) noch dicker. Erst rutschte er aus und erzielte so ein Eigentor, dann riss er sich nach einem Zusammenprall mit einem Gegenspieler die Unterlippe auf. „Leider haben wir es in der ersten Halbzeit verpasst in Führung zu gehen.“, begründet der Demographie-Student die erste Niederlage und ergänzt: „Das Gegentor hat uns dann so hart getroffen, dass wir in der zweiten Halbzeit nicht mehr zu unserem Spiel gefunden haben.“

Im Gegensatz dazu wusste die Mannschaft von Trainer Hannes Kölzow im zweiten Spiel zu überzeugen. Zwar gerieten die Rostocker gegen Göttingen ebenfalls in Rückstand. Doch konnten sie durch Zerenner noch vor der Halbzeit ausgleichen. Wild anrennend erspielten sich die Mannschaft in der Zweitenhalbzeit Chance um Chance. Schließlich war es dann ein zweifelhafter Pfiff des Schiedsrichters, der den Rostockern zur Führung verhalf. Elfmeter – Phillip Meyer (RFC) nahm sich ein Herz und schritt zum Punkt. Doch auch der erste Versuch passte zum Turnier, schwach geschossen konnte der Torwart parieren. Meyer setzte nach und schob ihn schließlich zum 2:1 ein. Danach bewies dann Zerenner Kaltschnäuzigkeit einen Konter zum 3:1.

Der Sieg weckte wieder Hoffnungen, sodass das letzte Spiel gegen die Bundeswehruniversität Hamburg die Entscheidung um Platz zwei bringen sollte. Doch leider verfielen die Rostocker wieder in alte Verhaltensweisen. Trotz anfänglicher Überlegenheit trafen sie das gegnerische Tor einfach nicht. So kam es, wie es kommen musste. Mitte der ersten Halbzeit wurde den Hamburger ein Freistoß an der Strafraumgrenze zugesprochen, der so perfekt geschossen wurde, dass Torwart Jesse Bochert (RFC) keinerlei Abwehrchance blieb. Mitte der zweiten Halbzeit beendete ein Sonntagsschuss aus 20 Metern und ein lupenreiner Konter alle Rostocker Hoffnungen. So diente auch der dritte Turniertreffer von Zerenner lediglich der Ergebniskosmetik. Mit gesenktem Haupt und kopfschüttelnd verließen die Studenten nach dem Abpfiff den Platz.

Zu viele Chancen wurden in den drei Spielen liegengelassen. „Starke Gegner mit starken Abschluss haben uns unsere Grenzen aufgezeigt.“, erklärt Hannes Kölzow, der die Mannschaft seit sechs Jahren betreut: „Wir müssen gestehen, dass wir es trotz unser durchweg überdurchschnittlich guten Mannschaft nicht geschafft haben als eingespieltes Team aufzutreten und die Ausfälle unser Oberligaspieler zu kompensieren.“

Das Team:
Torwart: Jesse Bochert (Rostocker FC)
Feldspieler:
vom Rostocker FC: Marcus Ebeling, Phillip Meyer, Tom Nachtigal, Eric Sabas und Carl-Christoph Wucke,
vom MSV Pampow: Heiko Hecht, Michel Rickler und Christoph Zerenner
vom Gnoiner SV:    Thomas Ehlert und Alexander May
von anderen Vereinen: Michael Köster (TSV Bützow), Sebastian Lau (FSV Rot-Weiß Prenzlau), Sebastian Richter (MSV Neuruppin), Tom Rönsch (Eisenhüttenstädter FC Stahl), Alexander Zacher (SV Tessin-Zahrensdorf) und Christian Zielasko (Pritzwalker FHV)

Von Christian Berntsen