Eine Image-Kampagne macht noch keinen Meister

Nach Ansicht des wirtschaftspolitischen Sprechers der Linksfraktion, Helmut Holter, sind Bemühungen, dem Fachkräftemangel und der Abwanderung junger Menschen aktiv zu begegnen, grundsätzlich zu begrüßen.

„Eine Meister-Image-Kampagne greift allerdings viel zu kurz“, erklärte er am Dienstag nach der Vorstellung der Initiative zur beruflichen Qualifizierung in Handwerk und Gewerbe durch den Wirtschaftsminister und den beiden Handwerkskammern. Auch wenn sich gegenwärtig sechs Kreativagenturen mit Ideen und Konzepten für die Kampagne beschäftigen, fehle eine Gesamtstrategie. „Dadurch bleibt das durchaus erstrebenswerte Ziel, nämlich qualifizierten Nachwuchs zu sichern und Standards zu halten, in den Anfängen stecken“, sagte Holter.

Darüber hinaus fehle es im Land nicht an Menschen, die daran interessiert sind, ihren Meister zu machen. „Allerdings sind die Hürden oft so hoch, dass sie dies nicht realisieren können“, so Holter. So fehlten beispielsweise die erforderlichen Mittel und die nötige Unterstützung in den Betrieben. „Vernünftiger wäre es, die geplanten Mittel in Höhe von 933 000 Euro den Betroffenen direkt zugute kommen zu lassen“, sagte Holter. Denkbar wäre eine Erhöhung des Meisterbafögs oder eine andere Form der staatlichen Unterstützung.