Dr. Backhaus stellt Ergebnisse der Cluster-Studie Wald und Holz vor

„Der Cluster Forst und Holz hatte 2005 einen Jahresumsatz von 1,7 Milliarden Euro. Sein Anteil am Umsatz des produzierenden Gewerbes beträgt damit 13,4 Prozent. Somit ist die Forst- und Holzwirtschaft deutlich umsatzstärker als beispielsweise die Metallindustrie mit 0,6 Milliarden Euro oder der Maschinenbau mit 0,4 Milliarden Euro“, stellt der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus heute im Rahmen der Landespressekonferenz in Schwerin die Ergebnisse der Cluster-Studie Wald und Holz in Mecklenburg-Vorpommern vor.

Die Studie wurde im April 2007 vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz im Verbund mit der Landesforst Mecklenburg-Vorpommern beim Wald-Zentrum der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster in Auftrag gegeben. Sie ist Bestandteil des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes „Forschungsverbund Holz Cluster Nord“. Ziel war die „Identifikation und Analyse eines Regionalclusters Forst- und Holzwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern“ sowie die Entwicklung von Grundlagen für ein regionales Clustermanagement. Dabei wurden die Branchenstrukturen, Wirtschaftsprozesse, Entwicklungspotenziale und die sozioökonomische Bedeutung des Clusters analysiert. Darüber hinaus wurde ein Vorschlag erarbeitet, wie mit Hilfe eines regionalen Clustermanagements die Wettbewerbsfähigkeit der Forst- und Holzwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern weiter gestärkt werden kann.

Von den verschiedenen Branchen des Clusters Forst und Holz Mecklenburg-Vorpommern habe die Säge- und Holzwerkstoffindustrie mit 0,741 Milliarden Euro den höchsten Umsatz. Dies entspricht einem Anteil von 44 Prozent am Gesamtumsatz des Clusters. „Demgegenüber hat die Forstwirtschaft den geringsten Anteil am Gesamtumsatz in Höhe von 35 Millionen Euro. Allerdings darf bei der Bewertung dieser Zahl nicht vergessen werden, dass dieser Wirtschaftszweig den Rohstoff Holz produziert und damit die Basis für die gesamte Wertschöpfungskette des Clusters liefert“, erläutert Minister Dr. Backhaus. Bezogen auf das produzierende Gewerbe betrage der Anteil der Erwerbstätigen im Cluster Wald und Holz erstaunliche 10,3 Prozent. Absolut betrachtet seien dies rund 11.600 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte. „Mit einem Anteil von 30 Prozent finden sich die meisten Arbeitsplätze im Branchenverbund des Holzhandwerks“, so der Minister. Unter Berücksichtigung der nicht von der Arbeitsmarktstatistik erfassten Personen, die im Cluster Forst und Holz tätig sind, dürften nach der Einschätzung des Wald-Zentrums im Jahr 2007/2008 sogar etwa 15.000 Menschen unmittelbar aus der Wertschöpfungskette Wald und Holz ihr Einkommen erzielen.

„Die Clusterstudie belegt damit eindeutig, dass dieser Wirtschaftszweig in Mecklenburg-Vorpommern bereits heute ein volkswirtschaftliches Schwergewicht ist“, fasst Minister Dr. Backhaus zusammen. Um die Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplatzsituation der im Cluster beteiligten Branchen zu sichern bzw. auszubauen, werde vom Wald-Zentrum die Einrichtung eines Cluster-Managements vorgeschlagen, dessen zentrale Aufgabe darin bestehen wird, Wege für eine Optimierung der Wertschöpfungskette von der Holzerzeugung bis zum Endprodukt aufzuzeigen. Forschung und Entwicklung, Wissenstransfer, Fortbildungsmaßnahmen oder Informationsaustausch sind konkrete Aufgaben des Clustermanagements. „Das Land wird diesen Vorschlag aufgreifen und die Einrichtung eines regionalen Clustermanagements Forst und Holz Mecklenburg-Vorpommern unterstützen“, betont Minister Dr. Backhaus. Natürlich werde es insbesondere auf die Akteure selbst ankommen, ob dieser neue Ansatz ein Erfolgsmodell werde. Erste Gespräche mit der Forst- und Holzwirtschaft zu dieser Thematik stimmten hoffnungsvoll.

„Natürlich müssen wir auch einschätzen, dass die aktuelle Situation auf dem Holzsektor nicht einfach ist, sich einige Unternehmen gerade in einem äußerst schwierigen Fahrwasser bewegen“, so Minister Dr. Backhaus. Gerade derartige Krisen würden aber auch verdeutlichen, wie wichtig eine flexibel ausgerichtete Wirtschaftsstrategie sei. „Dazu ist eine Zusammenarbeit aller Akteure eines Wirtschaftszweiges notwendig, was wir eben gerade mit der Einrichtung eines regionalen Clustermanagements befördern wollen“, fasst der Minister zusammen.

Mit einer Gesamtwaldfläche von 516.000 Hektar hat Mecklenburg-Vorpommern einen Waldanteil von 23 Prozent und liegt damit unter dem bundesweiten Durchschnitt von 31 Prozent. Darin sind Landeswald mit 43 Prozent (220.000 Hektar) und der Privatwald mit 38 Prozent (196.000 Hektar) am stärksten vertreten. Auf den Körperschafts- und Bundeswald entfallen 15 Prozent (77.000 Hektar) bzw. vier Prozent (21.000 Hektar) der Gesamtwaldfläche.