Die meisten Mieter in Norddeutschland mit Wohnsituation zufrieden

Aktuelle Studie zur Bedeutung des Wohnens: 78 Prozent der Mieter in Norddeutschland mit Wohnsituation zufrieden

78 Prozent der Mieter in Norddeutschland sind mit ihrer Wohnsituation „zufrieden“, davon sogar mehr als die Hälfte „sehr zufrieden“. Dies ergab eine repräsentative Telefonumfrage unter 600 Haushalten in Norddeutschland durch das Hamburger Forschungsinstitut Analyse & Konzepte (A&K) im Auftrag des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. (VNW). Dabei liegen Wohnungsgenossenschaften und kommunale Wohnungsunternehmen in der Mietergunst vor Pri-vatvermietern und privaten Wohnungsunternehmen: Gerade wegen ihrer Kundenorientierung und zuverlässigen Instandhaltung würden die Mieter bei ihnen im Falle eines Wohnungswechsels gern wieder eine Wohnung anmieten. 93 Prozent der befragten Mieter fühlen sich wohl in ihrer Nachbarschaft.
Nur 3 Prozent äußerten sich in der im Juni 2009 durchgeführten Befragung „eher unzufrieden“, nur 2 Prozent „sehr unzufrieden“. Der Rest äußerte sich „teils/teils“. „Besonders zufrieden“ zeigten sich 86 Prozent der älteren Mieter mit ihrer Wohnsituation, nur 2 Prozent „eher unzufrieden“ und keiner „sehr unzufrieden“.

Wie reagiert die Mieterschaft in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein auf die Finanz- und Wirtschaftskrise? Bei finanziellen Nöten würden die Mieter als erstes an der Klei-dung (68 Prozent), beim Essen (63 Prozent), bei Reisen (58 Prozent), bei Freizeitaktivitäten (52 Prozent) und beim Auto (42 Prozent) sparen, als letztes an der Wohnqualität (32 Prozent). Um Wohnkosten notfalls zu senken, würden sich Mieter als erstes eine kleinere Wohnung suchen (44 Prozent), als zweites eine preiswertere Wohnlage (23 Prozent). Nur 7 Prozent würden an der Aus-stattung sparen.

Verbandsdirektor Dr. Joachim Wege stellte auf dem VNW-Verbandstag am 25. Juni 2009 in Schwerin diese aktuellen Studie vor und sagte dazu:

„Die Zahlen bestätigen den hohen Leistungsstand der Verbandsunternehmen. Das Wohnen bei einer Genossenschaft oder einer kommunalen Gesellschaft ist so attraktiv, da sie gutes, sicheres und bezahlbares Wohnen bieten. Verlässlichkeit, Geborgenheit und der Schutz vor Kündigung sind in Zeiten der Krise neben günstigen Mieten ein hoher Wert. Unsere Unternehmen sind mit ihrem nachhaltigen Geschäftsmodell ein Stabilitätsfaktor in der Krise. Mit ihrer sozialen, ökonomischen und ökologischen Verantwortung und einem breiten Wohnangebot werden sie den Interessen ihrer Mieter besonders gerecht. Unsere Mieter identifizieren sich mit ihrem Vermieter. Deutschland hat zwar die niedrigste Wohneigentumsquote in der EU, dafür aber höchste Wohnqualität.“

Die 316 Mitgliedsunternehmen des VNW investieren auch in diesem Jahr wieder über 1 Milliarde Euro in Neubau, Modernisierung und Bestandspflege. Mit ihrer durchschnittlichen Nettokaltmiete von 4,92 Euro pro Quadratmeter (2008) bewegen sie sich traditionell im unteren bis mittleren Preissegment und haben damit einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber „freien“ Wohnungsun-ternehmen und vielen Privatvermietern. Zugleich beteiligen sie sich partnerschaftlich mit den Kommunen an der Quartiersentwicklung, der sozialen Betreuung und dem Aufbau guter Nachbar-schaft und investieren in großem Umfang in die Energieeinsparung.

VNW-Verbandsdirektor Dr. Joachim Wege:

„Damit die Wohnungswirtschaft auch in Zukunft die vielfältigen demografischen, sozialen und öko-logischen Herausforderungen bewältigen kann, brauchen wir deutliche Unterstützung durch die Politik. Die Anforderungen an Energieeinsparung und Nutzung regenerativer Energien (EnEV 2009, EnEV 2012, EEWärmeG) werden laufend erhöht, was hohe Investitionen verlangt. Die Rechtsprechung will teilweise den Vermietern entgegen den bestehenden Verträgen auch noch die Schönheitsreparaturen aufhalsen. Daneben sollen bis zum Jahr 2015 die Abwasserkanäle auf ihre Dichtigkeit hin überprüft und gegebenenfalls saniert werden. Dieses alles erfordert Ausgaben in mehrstelliger Milliardenhöhe. Die Wohnungswirtschaft gerät hier zunehmend in eine Zwickmühle. Sie soll gleichzeitig Wärmedämmung, Solaranlagen, Tapeten und neue Abwasserleitungen bezahlen und die Mieten niedrig halten. Hauptaufgabe einer neuen Bundesregierung wird sein, hier Klarheit für Vermieter und Mieter zu schaffen und die hohe Qualität des Wohnens zu sichern.“

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. vertritt 316 Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaften in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. In ihren 722.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen.