Dem Altern auf der Spur

Rostocker Forscher wollen anhand von Mäusen umfangreiches Modell erarbeiten

Die komplizierten Prozesse zu verstehen, die der Alterung zugrunde liegen, ist eine der großen wissenschaftlichen Herausforderung unserer Zeit und Gegenstand des Gerontosys-Programms. Die Universität Rostock ist seit Kurzem Mitglied eines Verbundprogrammes, das sich mit den Mechanismen der Alterung bei Defekten des mitochondrialen Genoms in Mausmodellen beschäftigt. In dem Projekt „ROSAge: Reactive oxygen species and the dynamics of ageing“ arbeiten Forschergruppen der Medizinischen Fakultät und der Fakultät für Informatik und Elektrotechnik der Universität Rostock zusammen mit Forschern in Lübeck und Leipzig. Im Zusammenspiel zwischen experimenteller biomedizinischer Forschung und systembiologischen Ansätzen soll ein umfassendes Modell der mitochondrial bedingten Alterung geschaffen werden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert über drei Jahre den Rostocker Projektanteil mit knapp 1,5 Millionen Euro und die beteiligten Forschergruppen mit nochmals ca. 360.000 Euro.

„Unser Ziel ist, durch eine Kombination experimenteller Analysen und symstembiologischer Modellierung ein umfassendes Modell mitochondrial bedingter Alterung zu erarbeiten“, erklärt Projektkoordinator Prof. Dr. Rüdiger Köhling vom Institut für Physiologie der Universität Rostock. Dazu wurden spezielle mathematische Modelle geschaffen und Mausstämme entwickelt, die stabile Mutationen mitochondrialer Atmungskettengene aufweisen. „Wir werden zum Beispiel neurodegenerative Erkrankungen und Krebs als Modellsysteme der Alterung von Zellen, Geweben und Organen untersuchen, die einen wesentlichen Teil der gesellschaftlich relevanten altersabhängigen Krankheiten betreffen“, beschreibt Prof. Köhling das wissenschaftliche Programm. Untersucht werden hierbei Gehirn, Pankreas und Fettgewebe, Haut und blutbildende Zellen. Der neuartige Ansatz dieser Forschung besteht in der Verzahnung molekularer Modelle mit Clusteranalysen. Die verwendeten Mausmodelle sind weltweit einzigartig.

Quelle: Universität Rostock