Dabei sein, von Anfang an – Tag der Menschen mit Behinderungen

Nach Angaben der behindertenpolitischen Sprecherin der Linksfraktion, Irene Müller, hat sich der morgen stattfindende europäische Protesttag der Menschen mit Behinderungen bewährt, auf die gleichberechtigte Teilhabe der Menschen mit Behinderungen aufmerksam zu machen.

„’Inklusion – Dabei sein! Von Anfang an’ – dieses Motto am diesjährigen Aktionstag macht deutlich, dass Menschen mit Behinderungen Teil der Gesellschaft sind, jeden Tag, jede Stunde und in jeder Lebenssituation“, erklärte Frau Müller.

„Die Forderung nach einer gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe ist schon alt, aber heute stehen Menschen mit Behinderungen in Europa nicht mehr als Bittsteller da“, sagte Frau Müller. Die im vergangenen Jahr ratifizierte UN- Konvention für die Rechte der Menschen mit Behinderungen gebe eine feste und aussagekräftige Grundlage für eine grundsätzlich veränderte Sicht auf Menschen mit Behinderungen. „Der darin formulierte Paradigmenwechsel lässt eine Diskriminierung nicht mehr zu“, betonte Frau Müller. Die UN-Konvention sehe den Menschen mit Behinderungen nicht länger als ein defizitäres Wesen, welches in die Gesellschaft eingegliedert werden müsse. „Vielmehr wird eine inklusive Gesellschaft beschrieben, welche die Vielfalt der Menschen anerkennt und respektiert“, so Frau Müller.

Inklusion, das selbstverständliche und gleichberechtigte Zusammenleben aller Menschen von Anfang an, bedeute gleiche Chancen für alle im Bildungssystem, im Berufsleben, in Familie und Freizeit, in allen Bereichen des Lebens. „Das sind nicht nur Handlungsempfehlungen der Konvention, sondern haben Gesetzeskraft auch in Deutschland“, sagte Frau Müller. „Deshalb erwarten Menschen mit Behinderungen zu Recht, dass Lippenbekenntnisse abgelöst werden von konkretem Handeln im Sinne der Konvention.“