CDU verkauft kulturpolitisches Blendwerk – „Weniger leisten mehr“?

Der kulturpolitische Sprecher der Linksfraktion, Torsten Koplin, wendet sich entschieden gegen die Behauptung der CDU-Fraktion, wonach mit dem Eckpunkten der Landesregierung zur Weiterentwicklung der Orchester- und Theater langfristig die Qualität der Angebote erreicht werden könne.
„Die CDU will damit der Öffentlichkeit ein kulturpolitisches Blendwerk verkaufen“, erklärte Koplin am Donnerstag. Da nach den Plänen die bereits jetzt nicht auskömmliche Förderung von 35,8 Mio. Euro bis 2020 fortgesetzt werden soll, werde keines der Probleme gelöst. „Im Gegenteil, die Probleme werden bis zu diesem Zeitpunkt festgeschrieben“, so Koplin. Um über die Runden zu kommen, suche man die Lösung in Mega-Fusionen der Theater und Orchester. Diese kämen der Kulturlandschaft teuer zu stehen, denn in den kommenden Jahren sollen 180 Künstlerinnen und Künstler ihre Beschäftigung verlieren. „Es scheint, als versuche die CDU den zu DDR-Zeiten gescheiterten Slogan ‚Weniger leisten mehr’ wieder zu beleben“, sagte Koplin. Kunst und Kultur benötigten Gestaltungsräume und kein Korsett.

Deshalb erneuert die Linksfraktion ihre Forderung nach einer Anhebung der Fördermittel für Theater und Orchester, die Auflage eines Investitionsprogramms für Kulturbauten und die Beteiligung des Wirtschaftsressorts an den touristisch besonders attraktiven Events in den Sommermonaten. „Ich fordere die CDU zum Umdenken auf. Denn Kunst und Kultur sind keine Subventionstatbestände, sondern eine Investition in die Lebensfähigkeit unseres Bundeslandes“, betonte Koplin. „Im Übrigen ist es geradezu zynisch von der CDU, wenn sie erklärt, dass man den Theatern und Orchestern in der bestehenden Finanzierungskrise nicht mehr Geld geben werde und zugleich die Bürger auffordert, in die eigene Tasche zu greifen, um so die Theater und Orchester bespielbar zu halten.“