Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider anlässlich des Volkstrauertages: Blick auf individuelles Leid nicht verlieren.
Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider hat heute (14. November 2009) während der Gedenkstunde des Landes Mecklenburg-Vorpommern zum Volkstrauertag in Neustrelitz an das individuelle Leid erinnert, welches Krieg und Gewaltherrschaft verursachen.
„Es ist leider allzu oft so, dass hinter den unvorstellbaren Zahlen der Kriegsopfer und der Zerstörungsmacht von Gewaltherrschaften, der Verlust eines einzelnen Menschenlebens in der öffentlichen Beachtung verloren geht. Doch für die Angehörigen bedeutet der Tod eines ihnen nahe stehenden Menschen den Verlust einer ganzen Welt. Der Volkstrauertag hat nicht an Aktualität verloren. Wir brauchen diesen Tag auch heute mehr denn je, um an das Schicksal all der Menschen zu erinnern, die mittelbar oder direkt von Krieg betroffen sind. Es geht eben nicht allein um das Gedenken an das historische Ereignis Krieg, sondern vor allem auch um Einzelschicksale“, sagte die Landtagspräsidentin in der Stadtkirche Neustrelitz.
Sylvia Bretschneider: „Es bedarf keiner neuen Begriffsinterpretation von Krieg, um zu sagen: Gewalt, Zerstörung und Terror sind leider auch im Jahr 2009 Realität für viele Menschen in Deutschland. Zahlreiche Frauen und Männer sind als Soldatinnen und Soldaten, technisches oder diplomatisches Personal sowie als Ärzte und Sanitäter in internationalen Hilfsorganisationen für Deutschland im Auslandseinsatz. Sie alle haben Familien. Sie alle werden geliebt und vermisst. Traurige Realität ist deshalb auch: Bei diesen Einsätzen haben Menschen ihr Leben riskiert und einige haben es auch verloren. Und auch ihrer werden wir heute gedenken.
Mit dem Gedenken an die schrecklichen Verbrechen vergangener Kriege geht eine eindringliche Mahnung an uns Lebende einher: Wir dürfen nicht in Vergessenheit geraten lassen, was einst geschah und noch heute immer wieder geschieht und wohin Arroganz, Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit, Hass und Gewalt gegenüber Andersdenkenden, Menschen anderer Herkunft und Schwachen führen.“
Landtag Mecklenburg-Vorpommern