Mehr als fünfzig Radfahrerinnen und Radfahrer werden an Pfingsten auf Usedom erwartet. Dorthin führt die 17. Auflage der „Demonstrativen Pfingstradtour“ des VCD Nordost und des ADFC. Laut Tourorganisator Christian Kurt Schmidt aus Berlin geht es mit der Pfingstradtour darum, für den Wiederaufbau der Karniner Brücke zu demonstrieren.
Die Wiederinbetriebnahme der ehemaligen Strecke über Ducherow und Karnin spielt im Integrierten Verkehrsentwicklungskonzept für die Inseln Usedom-Wollin, das 2006 vorgelegt wurde, eine zentrale Rolle. Die Studie, an deren Erarbeitung auch der VCD Insel Usedom mitgewirkt hat, empfiehlt eine schnellere Bahnverbindung von Berlin auf die Insel als Alternative zum Auto. Die Verkehrsexperten erhoffen sich damit eine Entlastung der Inselstraßen vom Individualverkehr.
Auf Usedom gibt es zwar eine breite Allianz für eine neue Karniner Eisenbahnbrücke, jedoch müsste mehr Schwung in die Sache kommen, meint der VCD. Für den soll die erste „Demonstrative Pfingstradtour Usedom 2008“ sorgen. Die dreitägige Tour beginnt nach der Bahnanreise am 10. Mai 2008 um 13.00 Uhr in Anklam. Gemeinsam wird über die Straßenbrücke bei Zecherin geradelt und gegen ca. 14.30 Uhr eine Kundgebung in Karnin stattfinden.
Weiter führt die Auftaktetappe über Usedom (Stadt), Dargen und Zirchow nach Bansin. Am zweiten Tag statten die Raddemonstranten dem neu in Betrieb genommenen Endhaltepunkt der Usedomer Bäderbahn (UBB) in Swinemünde einen Besuch ab. Des Weiteren wird die Kaseburger Fähre angesteuert, wo die Stadt eine feste Swinequerung in Form eines Tunnels plant.
Zweiter Etappenort ist Zinnowitz. Am dritten Tag steht der Inselnorden auf dem Programm. Per Fähre wird von Peenemünde nach Freest übergesetzt und der Standort des geplanten Steinkohlekraftwerks in Lubmin besucht, wo gemeinsam mit der BI Kein Steinkohlekraftwerk Lubmin der Protest gegen den Kohlemeiler am Greifswalder Bodden zum Ausdruck gebracht werden soll. Die 17. Pfingstradtour endet am 12. Mai 2008 in Greifswald.
Die angemeldete Fahrrad-Demonstration wird sich weitgehend auf den Bundesstraßen 110 und 111 bewegen. Autofahrer werden deshalb um besondere Vorsicht gebeten.