Nicht bleibt so – wie es ist…
Es passiert wieder so viel auf der Welt, dass Maxima Musterfrau oder Max Mustermann gar nicht mehr alles mitbekommen. Andrea Nahles ist neue SPD-Vorsitzende, die gerade einmal 66 Prozent Zustimmung erhielt, also 34 Prozent weniger als ihr Amtsvorgänger Martin Schulz. Für den war aber bereits nach einem knappen Jahr wieder Feierabend. Vielleicht geht die Amtszeit von A.N. ja etwas länger. Aber wie hieß es schon im diesjährigen Karneval in puncto SPD: „Das Ende ist Nah(les)!“.
Marx wird 200
Nah ist auch die Verleihung des Deutschen Filmpreises LOLA… Den Preis für den besten Drehbuch-Autor geht „post mortem“ an Karl Marx, der für sein Lebenswerk – aus Anlass seines 200.Geburtstages am 5.Mai – geehrt werden soll. Laudatorin Andrea Nahles lobte ihn auch schon einmal in gewohnt geistreicher Manier: „Also, was der Kalle so von sich gab, also, da war nicht alles schlecht. Für sein machohaftes Getue hätte ich ihm gern eine in die Fresse gehauen! Aber ansonsten: Mach´s gut, Kalle!“.
Nur einer kann sich mit Marx nicht anfreunden – Donald Trump. Der twitterte schon: „Charly Marx – he was a master of FAKE NEWS! FAKE NEWS!“…
Tja, der olle Marx, der konnte ja nichts dafür, wenn die Rollen in der Praxis so schlecht besetzt wurden, mit Leuten, die bei Dieter Bohlen nicht einmal in den Recall gelangt wären. Das Drehbuch, die Theorie, stimmten schon – zumindest die Richtung. Was kann letztendlich ein Meister dafür, wenn seine Lehrlinge, die ihm vom Jobcenter aufgezwungen wurden, so versagten…
M-V, gehe Du voran!
Das wäre aktuell nie passiert, zumindest in M-V: „35 Absolventen der Industrie- und Handelskammer Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern sind am Montag in der Vier-Tore-Stadt für ihre erfolgreichen Aufstiegsfortbildungen in sechs Fachrichtungen geehrt worden…“, meldete im Überschwang das Wirtschaftsministerium MV. Klasse, Schritt für Schritt wird der Fachkräftemangel in MeckPomm beseitigt. Mal schauen, wann sich unsere politischen Spitzenkräfte, manche davon im Dauer-Praktikum, weiter bilden werden.
Her mit der „Künstlichen Intelligenz“!
Das soll aber gar nicht mehr nötig sein. Unsere Spitzenkräfte in Politik und Wirtschaft, die zuletzt so krachend versagten – Stichworte „Mister 100 Prozent“, „Ewige Kanzlerin“, „Diesel“, „Berliner Flughafen“, „Stuttgart 21“, „Migration ohne Ende“, „Bildungsdesaster“, „Rentendesaster“ und „Europa-Desaster“ – sollen durch „Künstliche Intelligenz“ ersetzt werden. Also durch Roboter, die geistreich, charakterstark und sympathisch sind. Ein Prototyp wird derzeit auf der „Hannover-Messe“ vorgestellt – dieser sieht so aus wie Heidi Klum, ist mindestens so intelligent wie Jutta Limbach und so sozial wie Mutter Theresa… Und solche dumpfen Sprüche a la „Wir schaffen das!“ kommen dem Roboter – oder besser, ganz Gender-Mainstream – der Roboter nicht über die Lippen.
Was war ansonsten noch so los im Land?!
Während die gefühlte Kriminalität steigt, sinkt die offizielle… Stimmt da etwas nicht? Wird da an den Zahlen „frisiert“ oder ist der gemeine Bürger nur zu doof, um die inszenierte Realität richtig wahrzunehmen – wie es auch bei den Statistiken zum Arbeitsmarkt, zur Lohnentwicklung oder zum Fachkräftemangel üblich ist. Kann es vielleicht sein, dass jede/jeder in einem Parallel-Universum lebt, einige davon in „Wolkenkuckucksheimen“, die nur ein rosarotes Sichtfenster besitzen.
Preise über Preise
Preise werden demnächst auch wieder verliehen, an Unternehmer, an Gesundheitsforscher, Ideengeber, Filmschaffende sowieso oder Sportler. In Neustadt-Glewe gab es die 15.BurgArt, in Rostock wurde die Messe „AutoTrend“ zelebriert nebst Wiedereröffnung der Stadthalle, in Aachen wird der Karlspreis an den jungdynamischen Präsidenten Frankreichs, Emmanuel Macron, verliehen, der als Reformer gilt. Während man ihn in Frankreich kaum noch wählen würde, nachdem er dort in Schröderscher Manier seine Sozialreformen durchsetzen will, jubelt ihm die politische Elite in Deutschland, also SPD, Grüne und Frau Merkel, noch zu. Er will ja die EU reformieren, in dem er Deutschland zum Zahlmeister macht. Und zahlen werden ja nicht SPD, Grüne und Frau Merkel, nein, es sind nur die deutschen Schlafschafe.
Neues von der Backhauser Wolfsfront?!
Apropos Schafe… Die scheinen in M-V wieder sicherer zu leben. Von der Backhauser Wolfsfront zwischen Schwerin und Anklam hat man lange nicht vernommen. Nur die Ruhe vor dem Sturm bzw. dem Rudel?! Eine interessante Strategie aus M-V, aus dem dortigen Landwirtschaftsministerium, gibt es dennoch: „Mehr Respekt vor dem Insekt!“. Also, es kann nicht sein, dass Mücken einfach so „erschlagen“ werden. Das ist grausam, nicht akzeptabel. Entweder man hält den geflügelten, schwirrenden Freunden der Luft und des Blutes freiwillig Oberarme, Gesicht und Beine hin und man redet ihnen gut zu – oder noch besser: Man spendet Blut und füllt es in entsprechende Gläser!
Blutleeres in Wismar
Ziemlich blutleer war jedoch eine Ausstellung am Alten Hafen in Wismar. Es wurden Mumien gezeigt, nicht etwa lebendige aus der Politik, sondern solche die aus Ägypten stammen. Da fragt sich doch jeder: Was haben wir mit Ägypten zu tun. Die Pyramiden von Gizeh gehören nun einmal nicht zu Deutschland, wohl aber die Partei von Gysi. Womit wir wieder bei Marx sind.
Was ist bloß aus Deutschland und M-V geworden? Alles Marx, alles Murks oder so ein „Zwischending“, also alles Merkel.
Hartz und Marx
Last but not least: Die besten Einlassungen zu 15 Jahren „Hartz in Theorie und Praxis“ gab über ein Boulevardblatt unser Vordenker und Erfinder der gleichnamigen „Sozialreformen“ Peter Hartz. Dieser will einerseits den wissenschaftlich-technischen Fortschritt auf die Bezieher von Hartz IV anwenden (Stichworte „Gesundheitscoaching“ und „Big Data“), andererseits hat er seine ganz spezielle, geistreiche Meinung und Definition zum Bezug von Hartz IV: „Wenn es ihnen vorher besser ging, dann werden Sie dadurch ärmer. Wenn Sie nichts hatten, ist es eine Grundsicherung fürs Leben. Und wenn Sie als Ausländer nach Deutschland kommen, ist es eine vergleichsweise gute Hilfe.“.
Das erinnert fast an eine mecklenburgische Bauern-Weisheit: „Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist!“.
Na dann, mehr Marx und weniger Murks!
Marko Michels