Zwischen Pferden und Klassik

Mecklenburgisches Staatstheater mit abwechslungsreichem Programm

Kapelle„Pferde und Klassik“ mit der Mecklenburgischen Staatskapelle, am 26. September 2009 um 15.00 Uhr auf dem Zuchthof Makowei in Gadebusch

Seit 2005 ist die Mecklenburgische Staatskapelle regelmäßig am letzten Septemberwochenende auf dem Zuchthof Makowei in Gadebusch bei „Pferde und Klassik“ zu Gast. Auch dieses Jahr, am 26. September um 15 Uhr, schließt sich an eine farbenprächtige Pferdeshow ein unterhaltsames und zugleich anspruchsvolles Konzert der Staatskapelle an.

Der Generalmusikdirektor des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin Matthias Foremny wird die Klassikgala selbst dirigieren und zwischendurch so manche Anekdote erzählen. Beliebte Melodien aus Oper, Musical und Film von Komponisten wie Verdi, Rossini, Tschaikowsky, Donizetti und Marquez stehen auf dem Programm. Als Solistin wird die Mezzosopranistin Sarah van der Kemp zu hören sein. Zu Gast bei dem Konzert ist außerdem das deutsche Hornensemble.

Im vergangenen Jahr kamen über 1.000 Besucher nach Gadebusch. Nicht nur Gäste aus Nordwestmecklenburg, sondern auch aus Hamburg, Rostock, Lübeck und Ratzeburg zeigten sich begeistert von der Pferde-Show und dem anschließenden Konzert. Der Zuchthof in Gadebusch wird seit über 15 Jahren erfolgreich von der Familie Makowei betrieben. Ihr Ziel ist es, die Pferdezucht mit dem Springsport zu verbinden. In einer modernen Reitanlage mit 40 Boxen und einer großen Halle finden jährlich international besetzte Reitturniere statt, die tausende Besucher anlocken.

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AFrank> Publikumsgespräch nach der Vorstellung
Das Tagebuch der Anne Frank, Mono-Oper von Grigori Frid, am Donnerstag, dem 24. September 2009,  19.30 Uhr im E-Werk

Am Donnerstag, dem 24. September 2009, findet im E-Werk im Anschluss an die um 19.30 Uhr beginnende Mono-Oper von Grigori Fried Das Tagebuch der Anne Frank ein Publikumsgespräch statt. Hierbei haben Zuschauer die Gelegenheit, Fragen zur Inszenierung zu stellen, die Anfang Juni 2009 im Schweriner E-Werk eine viel beachtete Premiere feierte.

Die Fragen werden beantwortet von den zu diesem Gespräch eingeladenen Gästen; der Regisseurin Anke Rauthman, dem Dirigenten Martin Schelhaas, der Sängerin der Titelrolle Katrin Hübner sowie von Dr. Bernd Kasten. Dr. Bernd Kasten ist der Leiter des Schweriner Stadtarchivs und Autor des Buches Verfolgung und Deportation der Juden in Mecklenburg 1938 bis 1945. Außerdem wird die Dramaturgin Katja Lorenz, die die Produktion begleitete, anwesend sein und das Gespräch moderieren.
Das Schicksal des jüdischen Mädchens Anne Frank, das im Frühjahr 1945 wenige Wochen vor Kriegsende im Alter von 15 Jahren im Konzentrationslager Bergen-Belsen starb, bewegt die Menschen, seit ihr Tagebuch 1947 erstmals veröffentlicht wurde. Mittlerweile in 55 Sprachen übersetzt, erreichte es bis heute eine Auflage von 20 Millionen.

Doch je bekannter ihr Tagebuch wurde, desto mehr schien sich auch das Bild des Mädchens Anne Frank zu vervielfältigen. Im Zuge von Annes wachsender Popularität tauchten mit einem Mal viele Zeitzeugen  Freunde und Bekannte und auch solche, die nur vorgaben, es gewesen zu sein  auf, die manches über sie zu erzählen wussten. Viel ist über Anne Frank geschrieben worden, Filme wurden gedreht, Theaterstücke aufgeführt  der unendliche Versuch einer Annäherung. Doch mitunter blieb bei allen guten Absichten die Behutsamkeit im Umgang mit der Protagonistin auf der Strecke.

Der russische Komponist Grigori Frid wählte einen sicher unkonventionellen Weg der Annäherung, indem er das Mädchen zur Protagonistin einer Oper macht. Das in 21 Episoden unterteilte Libretto basiert ausschließlich auf ausgewählten und wörtlich übernommenen Eintragungen aus Annes Tagebuch.

Es wird von vornherein kein Versuch gemacht, Vergangenheit eins zu eins darzustellen. Anne Frank wird einerseits zur Opern- und somit Kunstfigur, andererseits aber wird das Schicksal der realen Anne durch die hochemotionale, doch keineswegs leicht zu konsumierende expressive Musik Grigori Frids zumindest erahnbar.

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UBarthel> Talk im Theater, Karin Gustmann im Gespräch mit Chordirektor Ulrich Barthel, am Sonntag, den 27. September 2009 um 11 Uhr im Konzertfoyer

Schon zum siebten Mal empfängt die Journalistin Karin Gustmann in der beliebten Veranstaltungsreihe „Talk im Theater“ einen Mitarbeiter, der im Mecklenburgischen Staatstheater tätig ist. Am Sonntag, den 27. September wird Chordirektor Ulrich Barthel um 11 Uhr im Konzertfoyer des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin von seinem Arbeitsalltag hinter und vor den Kulissen berichten.

Als 1. Präfekt im Leipziger Thomanerchor sammelte der gebürtige Hallenser erste Erfahrungen in der Leitung eines Chores. Konzerte führten ihn in die ganze Welt.

Nach einem Studium in Gesang und Chorleitung folgten die musikalische Assistenz des Thomaskantors, die Leitung des Studentenchores „Vivat academia e.V.“, Meisterkurse und ein Engagement an der Oper Chemnitz als stellvertretender Chordirektor und Solorepetitor. Seit zwei Jahren ist Ulrich Barthel als Chordirektor am Schweriner Theater engagiert, außerdem ist er Leiter der Schweriner Singakademie.

Im Gespräch wird er seine stimmgewaltige Arbeit mit den Chören näher vorstellen und sicher so manchen Tipp und manche Anekdote parat haben.

Talk im Theater: eine ideale Gelegenheit, Theatermenschen kennen zu lernen, die nicht im Rampenlicht stehen, aber ohne die der Vorhang nicht hochgehen würde.

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Zille> Zille-Bilder – eine Nostalgie-Show, Gastspiel,  am Mittwoch, den 30. September um 19.30 Uhr im E-Werk

Am 30. September steht um 19.30 Uhr mit „Zille-Bilder“ ein Abend mit Chansons, Couplets und Operettenhits von Hollaender, Reutter, Lincke und Benatzky auf dem Programm im E-Werks. In ihrer „Nostalgie Show“ mit bekannten Berliner Liedern lässt Doris Lehman Figuren des berühmten Malers Heinrich Zille lebendig werden.

In verschiedene Kostüme jener Zeit gekleidet erzählt sie mit schönen und pfiffigen Melodien über das tragische Leben der Jungfrau Kordula, den gewissenhaften Maurer, die dicke Frau Meier, den reisenden Piefke in Paris, den Hund von Prillwitzens und die Polente von Berlin. Sie spielt witzige Figuren von der Kartenlegerin, dem Neffen von Tante Paula, der hysterischen Ziege bis hin zur Dame von der alten Schule.

Die lustigen Lieder kommen von bekannten Autoren wie Friedrich Holländer, Otto Reutter, Paul Lincke und Walter Kollo – um nur ein paar zu nennen. Ob als berühmte Zillegöre oder fein gebildete Dame – Doris Lehman schlüpft für jeden der berühmten Couplets und Gassenhauer in eine andere Rolle und sorgt mit ihrer vielfältigen Stimme für einen unterhaltungsvollen, musikalischen Abend. Das Publikum wird mit Herz und Schnauze in die beliebte Stimmung zu Anfang des 20. Jahrhunderts versetzt – Pinselheinrichs schönem, alten Berlin.

Die passende Klavierbegleitung dafür bekommt Doris Lehman von ihrem Mann, John Lehman, der in Schwerin für seine erfolgreiche Inszenierung von „Impressionen“ im E-Werk und sein Engagement als Vocal Coach bei Stücken wie „Jesus Christ Superstar“, „Dracula“, „Der kleine Horrorladen“ und „Sorbas“ am Mecklenburgischen Staatstheater bekannt ist.

F.: Mecklenburgisches Staatstheater (4).

Karten-Telefon: 0385-5300-123