Zum Fritz-Reuter-Jahr: Reuter 200!

Vielfältige wissenschaftliche, literarische und festliche Aktionen im Reuterjahr
Das Frühjahr 2010 verleiht dem Projekt „Reuter200!“ mehr als ein halbes Jahr vor dem 200. Geburtstag von Fritz Reuter am 7. November kräftigen Schwung. Erfreulich ist, dass am „Schwungrad“ in seiner Geburtsstadt Stavenhagen nicht nur Reuterkenner und niederdeutsche Autoren drehen, sondern auch Kinder und Jugendliche, die durch verschiedene Aktionen geschickt an den niederdeutschen Dichter und sein Werk herangeführt werden.

Vom 16. bis 18. April findet in Stavenhagen die Jahrestagung der „Fritz Reuter Gesellschaft“ statt, die in diesem Jahr fünfzig Jahre besteht. Im Jahre 1960 in Lübeck gegründet, hat die Gesellschaft seit 1991 ihren Sitz in Neubrandenburg, seit 1992 im „Neuen Tor“.

Die Jahrestagung der Gesellschaft im Hotel Reuterhof steht unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering. In seinem Auftrag wird sein Amstvorgänger, Dr. Harald Ringstorff, bekennender Liebhaber und Könner des Niederdeutschen, ebenso ein Grußwort an die versammelten Reuterforscher und –kenner richten, wie der Stavenhagener Bürgermeister Bernd Mahnke. Überschrieben ist die Tagung mit „Fritz Reuter- in seiner und unserer Zeit“. Referenten aus seiner Heimat sind u.a. Cornelia Nenz, Hartmut Brun und Dr. Arnold Hückstädt, dem diesjährigen Fritz-Reuter-Preisträger der Carl-Töpfer-Stiftung Hamburg.

Für Reuters ungebrochen überregionale Wirksamkeit steht die Rednerliste. So spricht Prof. Dr. Miller aus Berlin zum Thema „Ut mine Stromtid- ein Weltroman. Fritz Reuter aus heutiger Sicht“. Prof. Dr. Koopmann aus Augsburg beleuchtet „Die Aktualität des Unzeitgemäßen“ und Prof. Dr. Dahnke aus Weimar spricht „Zum Stellenwert des Selbsterlebten in Reuters Erzählen“.

Prof. Dr. Jürgen Grote (Mainz) ist seit 1996 Präsident der Fritz Reuter Gesellschaft, die besondere Leistungen mit einem Ehrenbrief würdigt. Der Präsident wird den Ehrenbrief 2010 während der Tagung dem Hinstorff Verlag Rostock überreichen. Abgerundet wird die dreitägige Tagung durch Lesungen, Führungen durch das Fritz-Reuter-Literaturmuseum, mit einer Ausstellung im Hotel Reuterhof, die Collagen und Graphiken von Anita Schubert zeigt, und einem Plattdeutschen Gottesdienst am Sonntag (18.April) in der Stadtkirche.

Drei Wochen später, am 8. Mai, tagt im Museum der Reuterstadt der Bund Niederdeutscher Autoren (BNA). Auch das ist eine Jahrestagung und auch der BNA Mecklenburg-Vorpommern feiert Geburtstag- der Bund wird 20.

Am 5. Mai startet ein Reuter-Quiz für die Kooperative Gesamtschule. Den Gewinnern winkt eine Ballonfahrt über Mecklenburg auf Reuters Spuren. Die Reuterstädter Gesamtschule ruft die Schulen der norddeutschen Bundesländer, die den Namen Fritz Reuter tragen, auf, an einer für Anfang November geplanten Ausstellung mitzuwirken. Sie wird die Lebendigkeit des Erbes des niederdeutschen Dichters dokumentieren.

Und schließlich ruft die Kooperative Gesamtschule Stavenhagen, unterstützt durch den Landesheimatverband Mecklenburg-Vorpommern e.V., die Fritz Reuter Gesellschaft e.V. und den Förderverein Reuter-Museen e.V., zu einem Schülerwettbewerb unter dem Motto „Läuschen un Rimels“ auf. Eingereicht werden können Gedichte, kleine Geschichten, Malereien, Grafiken, Plastiken oder selbst komponierte Lieder mit eigenen Texten.

Eine weitere erfreuliche Nachricht ist, dass das Jubiläum des großen niederdeutschen Dichters nicht in offizieller Ehrfurcht erstarrt, sondern durch die „Basis“ aktiv belebt wird.

Das Angebot des Fritz-Reuter-Literaturmuseums im Herbst 2009, möglichst viele Jubiläumsaktivitäten auf der Internetseite www.reuter200.de zu präsentieren, ist angenommen worden. Mehr als 80 Ausstellungen, Festlichkeiten und Lesungen in Mecklenburg Vorpommern, von Dömitz über Rostock bis Neubrandenburg, aber auch in Eisenach, Berlin oder in Soltau zeugen von dem lebendigen Interesse an Fritz Reuter.

Darunter sind zahlreiche unspektakuläre, stille Aktionen wie „Stromtid vorlesen. Das ganze Buch in einem Jahr“ jeden Mittwoch in Stavenhagen, mit inzwischen großem Zuspruch.

Bis zum 200. Geburtstag Fritz Reuters gibt es vielfältige Offerten in Mecklenburg- Vorpommern und darüber hinaus, um dem großen Mecklenburger  auf verschiedene Weisen näher zu kommen. Dazu gehört die Stavenhagener Wanderausstellung mit dem Titel „Fritz Reuter- Leben, Werk und Wirkung“, die im  Januar 2010 in Schwerin startete und unter anderem nach Rostock, Neubrandenburg, Berlin und Dömitz bis nach Ratzeburg führt. In Stavenhagen wird am 14. April die Sonderausstellung „Postgeschichte und Philatelie zur Reuterstadt Stavenhagen“ eröffnet und am 11. November wird im dortigen Literaturmuseum ein Sonderpostamt mit der neu herausgegebenen Reuterbriefmarke eingerichtet.

Stavenhagen präsentiert im Mai die Aktion „Plattdeutsche Schaufenster“ und am 19. Juni wird eine vom Förderverein Reutermuseen e.V. organisierte Radtour „Auf Reuters Spuren“ angeboten.

Weitere Veranstaltungshöhepunkte des Jubiläumsjahres in Stavenhagen sind die traditionellen ReuterFestspiele am 20. Juni oder die Uraufführung der szenischen Museumsführung „Luise Reuter – Da bin ich die Nächste dazu“ am 12. Juli.

Eine wissenschaftliche Konferenz und ein Parlamentarischer Abend am 27. Oktober 2010 in der Vertretung des Landes Mecklenburg-Vorpommern in Berlin widmen sich in besonderer Form dem Jubiläum. Festlicher Höhepunkt ist schließlich die Zentrale Festveranstaltung „Mit Verihrung, Doktor Reuter!“ am 7. November 2010 in Stavenhagen/ Basepohl.

Das Projekt „Reuter200!“ steht unter der Schirmherrschaft des Ministers für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg- Vorpommern, Henry Tesch.kdb/ 13.04.2010

nformationen:

www.reuter200.de