Rund 11.000 Besucher bei 71. Greifswalder Bachwoche

Reger Zuspruch zu den Veranstaltungen

Mit rund 11.000 Besuchern der insgesamt 46 Konzerte, Gottesdienste und anderen Veranstaltungen kann die 71. Greifswalder Bachwoche „Reformatio Mundi“ (12. – 18. Juni 2017) in diesem Jahr wieder eine überaus erfolgreiche Bilanz ziehen. Gegenüber dem langjährigen Mittel von rund 10.000 Besuchern hat die Resonanz noch zugenommen.

Der Künstlerische Leiter der Greifswalder Bachwoche, KMD Prof. Jochen A. Modeß, sieht diesen Erfolg im Zusammenhang mit der Absicht, im Jahr des 500jährigen Reformationsjubiläums auch die weltweite musikalische Wirkung der Reformation in Greifswald erlebbar zu machen:

„Diese Internationalität, die wir durch die afrikanischen und amerikanischen Gäste und durch ein Programm mit Werken Geistlicher Musik aus der ganzen Welt hatten, hat großes Interesse gefunden. Zusammen mit den starken oratorischen Akzenten hat dies zu dieser auffallend guten positiven Resonanz beigetragen.“

Dieser internationale Aspekt wurde besonders am Wochenende mit den Gastspielen der eigens für die Bachwoche angereisten Ensembles aus Partnerkirchen in Namibia und Südafrika deutlich. Der 30köpfige Ebenhaezer Parish Choir aus Rehobot, Namibia, und die iThemba Labantu Marimba Group des gleichnamigen lutherischen Sozialprojektes aus Kapstadt, Südafrika, begeisterten das Publikum beim Chorfest am 16.6. in der Marienkirche (ca. 450 Besucher) und mit dem Open-Air-Auftritt beim
Luther-Straßen-Fest der Bachwoche am Samstagnachmittag, dem 17.6.

Diese für die Bachwoche außergewöhnliche Veranstaltung war bei wunderbarem Wetter ein voller Erfolg: Rund 1.000 Gäste nahmen im Laufe des Nachmittags (von 13 bis 18 Uhr) die vielen musikalischen und anderen Angebote der Bachwoche, des Pommerschen Diakonievereins (der zugleich fünf Jahre „Alte Sternwarte“ mit „Bürgerhafen“ feierte), der Kreisvolkshochschule, des Jahn-Gymnasiums und der Evangelischen Studentengemeinde wahr und begingen damit zugleich den bundesweiten „Tag der Offenen Gesellschaft“, für den das Luther-Straßen-Fest der Greifswalder Beitrag war.

Die großen Abendkonzerte und auch die anderen kartenpflichtigen Konzerte waren wieder sehr gut nachgefragt, z.B. der chorsinfonische Abend am 13.6. (450), die Große Kammermusik am 14.6. (500), Karl Jenkins’ „Stabat Mater“ am 15.6. (350), das Chorfest am 16.6. (450) und das Konzert mit dem Knabenchor Hannover (550). Zur abschließenden h-Moll-Messe (mit Weltmusik-Elementen durch Mitwirkung der Ensembles aus dem südlichen Afrika) werden am Sonntagabend ca. 700 Menschen erwartet.

Auch kleinere Konzerte wie das eröffnende Clavichord-Solo-Konzert, ein Klavierduo-Abend, musikalische Comedy, Orgelkonzert (mit amerikanischer Orgelmusik eines amerikanischem Gast-Organisten), Soul-Jazz-Konzert, Kabarett-Abend, Mittelalter-Musik, Musik für Harfe, Flöte und Viola, das Komponistenkonzert mit fünf Uraufführungen, des Ensemble „dolce risonanza“, Wien, und ein Kammerkonzert mit Werken Telemanns und Bachs, fanden durchweg ein zahlreiches Publikum mit 150 bis 250 Besuchern.

Sehr erfreulich waren auch wieder die Besucherzahlen der täglichen „Geistlichen Morgenmusiken“ und des Festgottesdienstes (durchschnittlich 450, Festgottesdienst im Dom St. Nikolai ca. 700, jeweils mit Aufführung einer Bachkantate nach Luther-Chorälen) sowie die durchschnittlich um 50 Zuhörer der mitternächtlichen „Meditativen Musik zum Tagesausklang“, diesmal Orgelmusik zu Chorälen Martin Luthers. Diese Veranstaltungen (ebenso das „Liturgische Nachtgebet“) sind, weil  Gottesdienste, trotz des hohen Aufwandes für die Kantatenaufführungen, grundsätzlich kostenlos.

Zwei Kinderkonzerte zogen insgesamt wieder rund 600 kleine und große Gäste an. Sehr guten Zuspruch fanden auch die drei Vorträge (zu Luthers Marienverehrung, zu 500 Jahren Reformation und zur Geschichte der evangelischen Kirchenmusik) sowie die beiden Führungen (durch die
Ausstellung „Luthers Norden“ im Landesmuseum und durch das Schloss Ludwigsburg) mit jeweils um 100 Besuchern. Insgesamt rund 300 Mitsängerinnen und Sänger beteiligten sich an den 5 Kantaten-Mitsing-Projekten für jedermann.

Die 72. Greifswalder Bachwoche „MeMo“ wird vom 4.6. bis 10.6. 2018 in Greifswald stattfinden. Es wird die 25. Bachwoche und zugleich die letzte unter Leitung von KMD Prof. Jochen A. Modeß sein, da er im Herbst des Jahres 2018 in den Ruhestand eintritt. Zum Programm sagte der langjährige Künstlerische Leiter:

„Nächstes Jahr wollen wir die Bachwoche unter das Thema ‚MeMo’ stellen. MeMo steht für Rückbesinnung auf meine 25 Jahre Bachwoche. Und MeMo steht andererseits für Mendelsohn und, ganz klein, Modeß. Und wir wollen dann viele Stücke von Bach (Ba) und von Mendelssohn (Me) und ein wenig auch von mir (Mo) ins Programm nehmen. Das Zentrum bilden Werke mit Bearbeitungsbeziehungen: Matthäus-Passion (Ba/Me), Messe g-Moll (Ba/Mo), sowie als Uraufführung: Christus: Erde, Hölle, Himmel’ (Me/Mo).“

Reinhard Lampe, Pressesprecher,  GREIFSWALDER BACHWOCHE, Das Festival Geistlicher Musik im Norden