Politische Bildung ist mehr als nur Konferenzen abhalten

Sebastian Ratjen, Mitglied der FDP-Fraktion im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, erklärt zur Aktuellen Stunde des Landtages zur politischen Bildung:


„Die heutige Diskussion hat gezeigt, dass politische Bildung immer noch falsch interpretiert wird. CDU, SPD und DIE LINKE haben immer noch nicht verstanden, dass die breite Masse der Bürgerinnen und Bürger durch die bisherigen Programme nicht erreicht wurde. Weder die Aufbereitung der Themen und der Probleme noch das Personal reicht aus, um die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes, die man mit solchen Programmen erreichen möchte, auch wirklich zu erreichen. Mit intellektuell geführten Konferenzen, auf denen doch immer die gleichen Multiplikatoren sitzen, erreicht man z. B. die jungen Menschen, die sich sonst an den Bushaltestellen und an den Tankstellen treffen, nicht.

Die hauptsächliche Frage bleibt: Was kann ich den Bürgerinnen und Bürgern, die teilweise ein extrem schlechtes Bild von Politikern haben, bieten, um ihnen zu zeigen, dass unsere Gesellschaft auch ihnen und ihrer Lebensweise etwas bieten will und kann. Dies ist uns als Politikern in den letzten Jahren nicht ausreichend gelungen.

Mit Sicherheit geht dies auch nicht über Konferenzen, in deren Podium hochintellektuelle Gäste, wie zum Beispiel Politikwissenschaftler sitzen, und abstrakt und in Form einer Dauerwiederholung über den Wert der Demokratie philosophieren.

Wenn Bürger und Politik wieder zusammenfinden wollen, müssen sie aufeinander zugehen. Denn ersten Schritt müssen hierbei die Politiker machen, statt über die Probleme hinwegzuschweben.“