Pflegekinderwesen in M-V verbesserungswürdig

Ralf Grabow, sozialpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion M-V, erklärt zur gestrigen Beratung des FDP-Antrages „Kontinuitätssicherndes Lebens- und Familienumfeld für misshandelte und/ oder vernachlässigte Kinder schaffen“:

„Noch immer leben zu viele Kleinkinder in Heimen. Das Pflegekinderwesen in Mecklenburg-Vorpommern muss daher verbessert werden. Wir brauchen mehr Pflegeeltern, die zudem größere Unterstützung bekommen müssen. Die Jugendämter sind enger zu vernetzen und sollten nach einheitlichen Standards arbeiten. 2008 lebten 1568 Kinder in einem Heim und nur 1282 Kinder bei Pflegeeltern. Dabei ist eine intakte Pflegefamilie das beste Umfeld für die Entwicklung von Kindern. Gerade Misshandelte Kinder brauchen schnell ein sicheres und auf Dauer angelegtes Familienumfeld.

Die einzelnen Fraktionen und das Sozialministerium haben unser Anliegen grundsätzlich begrüßt. Umso verwunderlicher ist die Tatsache, dass der FDP-Antrag im Landtag keine Mehrheit gefunden hat. Gerade die Regierungsfraktionen setzen mit ihrer Ablehnung ein falsches Signal. Offenbar scheuen sie die Auseinandersetzung in den Ausschüssen, obwohl Pflegeeltern, Jugendämtern und Wissenschaftlern unsere Forderungen unterstützen.

Die FDP-Fraktion wird sich auch in Zukunft für die Interessen misshandelter Kinder, deren Pflegeeltern und die Fachkräfte in der staatlichen und freien Jugendhilfe stark machen.“

Sascha Zimmermann