Seidel: Familienpolitik ist Wirtschaftspolitik
Im Neubrandenburger Bürgerhaus fand am Donnerstag das 3. Landestreffen der „Lokalen Bündnisse für Familien“ statt. „Familienpolitik ist Wirtschaftspolitik: Familienbewusste Politik in den Unternehmen wird immer mehr zum Wirtschafts- und Standortfaktor“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Jürgen Seidel am Donnerstag in Neubrandenburg.
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es 14 „Lokale Bündnisse für Familien“, in denen sich örtliche Initiativen, Unternehmen und Kommunen zusammengeschlossen haben, um die Arbeitsbedingungen familienfreundlicher zu gestalten. „Familienfreundliche Personalmaßnahmen wie flexible Arbeitszeiten, Kinderbetreuung mit Schichtzeitenanpassung, Anreize wie Ferienprogramm oder haushaltsnaher Service sowie Weiterbildungsangebote in der Elternzeit rechnen sich“, sagte Seidel. „Rund zwei Drittel der deutschen Unternehmer haben bereits Probleme, qualifiziertes junges Personal zu bekommen.“
„Familienfreundliche Regionen sind auch im Vorteil bei der Bewältigung des Strukturwandels“, sagte Seidel. Erste Schritte, wie die Senkung der Beiträge für Kindertagesstätten, seien von der Landesregierung eingeleitet.
Seit 2003 gibt es das bundesweite Unternehmensprogramm „Erfolgsfaktor Familie, Unternehmen gewinnen“, an dem sich 850 Unternehmen beteiligen. In diesem Netzwerk arbeiten auch 17 Firmen aus Mecklenburg-Vorpommern wie die Dockweiler AG aus Neustadt-Glewe und die Klinik Leezen am Schweriner See mit.
Bis Jahresende wird das Wirtschaftministerium einen Bericht zum Thema „Familienfreundliche Personalentwicklung – Zeichen einer modernen Unternehmensführung“ vorlegen.