Keine weiteren Schweinereien in MV

Zu Geruchsbelästigungen durch Schweinemastanlagen sowie zu den Planungen für neue Schweinemastanlagen in M-V erklärt Jürgen Suhr, Landesvorstandssprecher von Bündnis 90/Die Grünen Mecklenburg-Vorpommern:

Bündnis 90/Die Grünen in Mecklenburg-Vorpommern fordern die Landesregierung nicht nur angesichts der aktuellen Entwicklungen zu einem Umdenken bei der Genehmigungspraxis von Schweinmastanlagen auf.
So ist inzwischen seit einem Jahr bekannt, dass bei der Schweinemastanlage in Medow Auflagen nicht eingehalten werden. Erst auf Druck von Umweltverbänden und der Grünen hat das Land reagiert, nach dem unter anderem Schweinekadaver im letzten Sommer unter freiem Himmel gelagert wurden. Doch statt der Schließung der Anlage gibt es immer wieder Auflagen und neue Fristen, die dem Betreiber die Weiterführung der Anlage ermöglichen. Dies geht einerseits auf Kosten der Anwohner, die die permanenten Geruchsbelästigungen ertragen müssen, wie auch auf Kosten der Tiere in der völlig überbelegten Anlage.
Wir weisen darauf hin, dass es sich dabei leider nicht um einen Einzelfall handelt. In vielen Massentierhaltungsanlagen sind die Zustände inakzeptabel. Statt den ökologischen Landbau und eine artgerechte Tierhaltung als Ziele zu verfolgen, setzt Landwirtschaftsminister Backhaus weiterhin auf eine pauschale Ausweitung der Viehbestände. Damit werden jedoch nur wenige Arbeitsplätze geschaffen, während im Tourismus gleichzeitig Arbeitsplätze gefährdet werden.

Völlig unverständlich ist dabei für Bündnis 90/Die Grünen, dass offensichtlich in Ignoranz der unhaltbaren Zustände weitere Großanlagen geplant werden. So ist in Alt Tellin, in der Nachbarschaft von Medow, bereits die nächste Schweinemastanlage geplant. Auch wenn wir die Hoffnung aufgegeben haben, dass Herr Backhaus zum Befürworter artgerechter Tierhaltung werden könnte, so sollte zumindest der jetzt für den Immissionsschutz zuständige Wirtschaftsminister, Jürgen Seidel, zur Kenntnis nehmen, dass sich nicht nur die Bevölkerung sondern auch viele Gewerbetreibende, so unter anderem aus der Tourismusbranche, gegen diese Anlagen wehren.