Kein „Amerikaner in Paris“, dafür aber glanzvolles russisches Ballett in Wismar !

Staatliche Ballett-Akademie aus Perm präsentiert Tschaikowskys „Nussknacker“.

Passend zum Weihnachtsfest wird es am 5.Dezember ab 19.30 Uhr eine glanzvolle Vorstellung „made in Russia“ im Theater Wismar geben. Die russische staatliche Ballett-Akademie Perm präsentiert Tschaikowskys „Nussknacker“.

Für viele Ballett-Freunde ist Perm, die Binnenhafenstadt an der Kama nahe dem Ural-Gebirge, längst ein Begriff. Manche bringen russisches Ballett allerdings nur in Verbindung mit Moskau oder St.Petersburg.

BallettDabei hat auch Perm eine lange Theater-Tradition, und zum dritten russischen Ballettzentrum entwickelte sich Perm unter widrigsten Bedingungen. Nach dem deutschen Überfall auf die UdSSR im Juni 1941 und der damit verbundenen menschenverachtenden Belagerung Leningrads mußte das dortige Ballett die Stadt verlassen. Im Jahr zwei des deutschen Überfalls auf Russland, im Jahre 1942, wurde das damalige Ballett-Ensemble des Kirow-Theaters nach Perm, das damals Molotow hieß, verlegt. In Perm ließen sich dann in der Folgezeit viele gute künstlerische Lehrer nieder. Mit der Gründung der choreografischen Anstalt in Perm war letztendlich ein „Meilenstein“ für eines der besten Ballett-Ensemble der Welt gelegt worden.

Der „Münchner Merkur“ lobte im Dezember 2006 die große künstlerische Qualität des Permer Ballettes. So sei es wie bei einem Glockenspiel gewesen, nur haben sich die Tänzerinnen und Tänzer viel graziler bewegt. Das Permer Ballett sei ein Kunstgenuss fürs Auge. Und kann dabei aus einem reichhaltigen Reservoir schöpfen: Rund 300 Tänzerinnen und Tänzer gehören zum dortigen Ensemble.
Doch Perm ist auch mit „Arabesque“ verbunden, ein jährlich stattfindender, internationaler Wettbewerb für Ballett-Talente. Wer sich dort durchsetzt, der kann und darf auf eine Welt-Karriere hoffen …

Doch auch die Bedingungen in Perm selbst sind prächtig und einzigartig. Dazu kommt die wechselvolle Geschichte Perms, das nach der Zusammenlegung der Städte Perm und Molotow, benannt nach Stalins Außenminister und Vertrauten, im Jahre 1938 von 1940 bis 1958 nur „Molotow“ hieß, dann aber wieder Perm. Allerdings war die Metropole bis 1991 für Touristen eine verbotene Stadt, weil sich dort Rüstungsbetriebe befanden.

Doch neben hellen künstlerischen Stunden und dunklen politischen Kapiteln hat Perm auch eine „berühmte Tochter“ und wie sollte es anders sein – mit tänzerischer Begabung.
So wurde Tatjana Totmjanina mit ihrem Eis-Partner Maxim Marinin bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin Olympiasiegerin im Paarlauf.

Zwar nicht olympische Ehren, dafür aber weltmeisterliches Können wird das Permer Ballett den Zuschauern im Theater Wismar aber am 5.Dezember zeigen, zur einzigartigen Musik Tschaikowskys..
Das Ballett Der Nussknacker von Tschaikowsky hatte übrigens am 6. Dezember 1892 in Sankt Petersburg Premiere und feiert seitdem Erfolge auf allen Kontinenten.

Die Wismarerinnen und Wismarer sollten sich diesen Ballett-Abend am 5.Dezember also unbedingt vormerken, denn wer von „so weit“ kommt und zu „so einer alten Musik“ glanzvoll auftritt, hat ein zahlreiches Publikum verdient.

Kurz vor dem Fest – ein echter Geheimtipp !

M.Michels

Foto: Veranstalter/Theater Wismar: Das Ballett aus Perm besucht Wismar am 5.Dezember.