Kampagne Finnlands zur Ostseerettung muss M-V unterstützen

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern die Landesregierung dazu auf, aktiver und entschlossener zur Rettung der Ostsee beizutragen.

Jürgen Suhr, Landesvorsitzender benannte drei konkrete Forderungen, die aus Sicht der Grünen Handlungsschwerpunkte der Regierung in Schwerin sein sollten:

Nährstoffeinträge verringern

Nach wie vor gelangen aus Landwirtschaft und Verkehr immer noch zu viel Stickstoff und Phosphate in die Ostsee. Die damit einhergehende dauerhafte Überdüngung des Wassers führt zu einem massiven Algenwachstum. Nach dem Absterben der Pflanzen sinken diese auf den Meeresboden und die dort einsetzenden Zersetzungsprozesse entziehen dem Wasser jede Menge Sauerstoff. „Dies führt zu toten Zonen in der Ostsee“, stellt Suhr die Gefahr deutlich heraus. „Das Land muss verstärkt Anreize für ökologischen Landbau schaffen, um so die Mengen von eingesetzten Düngemitteln zu reduzieren. Die Ausweitung der Flächen für ökologischen Landbau sind in den letzten Jahren unter Minister Backhaus stagniert. Lediglich neun Prozent der Fläche in M-V wird ökologisch bewirtschaftet, um einen deutliche Verringerung der Nährstoffeinträge zu erzielen, sind mindestens 20 Prozent ökologische Anbaufläche bis 2020 nötig.“

Schiffsemissionen verringern

Eine weitere spürbare Entlastung für die Ostsee wäre eine umweltverträglichere Schifffahrt. Hier ist die Landesregierung aufgefordert mit den anderen betroffenen Bundesländern eine Initiative auf Bundeseben für die Reduzierung der Schiffsemissionen zu starten. „Die bisher beschlossene Schwefelreduzierung greift zu kurz“, so Suhr. „Wir haben das technische Know How, um die Schiffsabgase nachhaltig zu reduzieren. Hier muss endlich entschlossen gehandelt werden“. Die Grünen verwiesen darauf, dass die Abgase der Schiffe auch für den Tourismus ein Problem seien: „Unser Land wirbt mit sauberem Wasser, sauberer Luft und dem Kurortstatus der Ostseebäder. Das ist nur dann glaubwürdig, wenn wir auch nachhaltig dafür eintreten.“

Fischbestände schützen

„Die Ostseeanrainer sind aufgefordert, sensible Arten, wie beispielsweise den Schweinswal zu schützen“, so Suhr, der sich gleichzeitig vor die zahlreichen kleinen Fischereibetriebe aus Mecklenburg-Vorpommern stellte. „Viele kleine Küstenfischer arbeiten meist umweltschonend und nachhaltig. Das wollen wir fördern. Ein Problem für die Ostsee ist insbesondere die industrielle Großfischerei, die eingegrenzt werden muss, will man, dass sich die überfischten Bestände wieder erholen“.

Weike Helene Bandlow