Johannespassion von Heinrich Schütz erklingt in Neubrandenburg

Am Freitag, den 21. März erklingt zur Sterbestunde um 15 Uhr in der Johanniskirche die Johannespassion von Heinrich Schütz.

Unter der Leitung von Albrecht Koch singt das Neubrandenburger Vocalensemble. Biblisch ist überliefert, das Jesus „um die neunte Stunde“ am Kreuz starb. Damit folgt die Aufführung am Karfreitag dieser biblischen Zeit.

Heinrich Schütz gilt als der „Vater der deutschen Musik“ und ist der bedeutendste evangelische Komponist des 17. Jahrhunderts. Sein Ruhm drang weit über die Landesgrenzen hinaus. Schützens Leben ist überschattet vom Dreißigjährigen Krieg und den verheerenden Folgen für Wirtschaft und Kunst. Die drei Passionen nach Matthäus, Johannes und Lukas entstanden in den späten Lebensjahren, etwa um 1665. Sie bilden den Höhepunkt und zugleich den Abschluss in der Formentwicklung der Choralpassion, deren Ursprünge bis ins frühe Christentum reichen und bereits in den Passionsspielen des Mittelalters Gestalt angenommen hatten.

Im Original als Historia des Leidens und Sterbens unseres Herren und Heilands Jesu Christi nach dem Evangelisten Johannes bezeichnet, war die Passionsmusik für den Gottesdienst in der Karwoche der Dresdner Hofkapelle bestimmt. Sie verzichtet grundsätzlich auf Instrumente. Dies ist auf die Kargheit der Kirchenmusik in der Karwoche zurückzuführen, welche den Einsatzen von Instrumenten ausschloss. Die Partien des Evangelisten und der handelnden Personen gründen auf altkirchlichen Lektionstönen. Die von Schütz gewohnte musikalische Textausdeutung findet sich lediglich in den Volkschören, den „Turbae“, sowie im Eingangs- und Schlußteil.

Das Neubrandenburger Vocalensemble wird in einer kleinen Besetzung von nur 12 Sängern zu hören sein. Damit folgt der Chor den überlieferten Verhältnissen zu Schützens Lebzeit, dem nur wenige Sänger zur Verfügung standen, was auf alten Stichen belegt ist.

Der Eintritt zu dem Konzert ist frei, am Ausgang wird um eine Spende zur Deckung der Unkosten gebeten.