Grüne: Lehrerbildung – ungenügend!

„Tesch verpasst zukunftsfähige Reform der Lehrerbildung“

Die Bündnisgrünen haben die heute vom Landtag beschlossene vorgezogene Verkürzung des Vorbereitungsdienstes für LehrerInnen scharf kritisiert. „Hier wird wieder einmal der zweite Schritt vor dem ersten gemacht,“ so der Landesvorsitzender Jürgen Suhr. „Nur um Kosten zu sparen, wird die praktische Ausbildung vernachlässigt und riskiert, dass die Abschlüsse von anderen Bundesländern nicht anerkannt werden.“

Suhr kritisierte auch, dass das Bildungsministerium im geplanten Lehrerbildungsgesetz weiterhin in Regionalschul- und Gymnasiallehramt unterscheide: „Das von vielen geforderte einheitliche Lehramt für die Sekundarstufe wird weiterhin nicht geschaffen. Das ist nicht zukunftstauglich. Für Bündnis 90/Die Grünen ist eine übergreifende Ausbildung für das Lehramt in der 5. bis 10. Klasse, die für den Unterricht in heterogenen Lerngruppen qualifiziert, der richtige Schritt für die Zukunft.“

Die unterschiedliche pädagogische Schwerpunktsetzung der beiden Studiengänge findet Suhr diskriminierend. „Während sich Studenten für das Lehramt an Gymnasien mit der Förderung von Hochbegabten beschäftigen sollen, wird für Regionalschullehrer der Schwerpunkt auf Lern- und Entwicklungsstörungen gelegt. Deutlicher kann man kaum zeigen, dass man im  Gymnasium immer noch die Eliteschule sieht.“
Die Vielzahl von Verordnungsermächtigungen im Lehrerbildungsgesetz zeige, dass ein „Bananengesetz“ geschaffen werde, das erst in der Praxis mit Hilfe einer unübersichtlichen Vielzahl von Rechtsverordnungen reifen solle. „In einem der wichtigsten landespolitischen Handlungsfelder wird auf diese Weise am Parlament vorbei regiert,“ kritisiert Suhr diese Praxis.

Ein längst überfälliger Schritt ist nach Auffassung der Grünen auch die Gleichstellung des Personals mit sonderpädagogischer Aufgabenstellung (PmsA) bei Leistungsvergütung und Fortbildung. Notwendig sei aber auch eine Verstetigung der vielfach befristeten PmsA-Stellen. „Der Bedarf ist klar höher als die bisherige Stellenzahl,“ so Suhr. „Das Ministerium verschleiert dies durch befristete Verträge zu Lasten der Beschäftigten.“

Quelle: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landesgeschäftsstelle M-V