Große Chancen für den Gesundheitstourismus

„Im Zeichen einer optimistischen Zukunft“.

Zwar müssen sich alle Kur- und Erholungsorte sowie alle Unternehmen im Gesundheitstourismus dem demografischen Wandel stellen und damit der älter werdenden Gesellschaft, doch eins ist gewiss und das zeigte der 15. Bädertag Mecklenburg-Vorpommern im Erholungsort Sassnitz deutlich, dass diese Herausforderung auch eine große Chance in sich birgt. Das gefühlte Alter entspricht keinesfalls der Anzahl an gelebten Jahren. Ein heute 60jähriger Mann fühlt sich oft wie ein 49jähriger. Dem entsprechend möchte er behandelt werden und adäquate Angebote nutzen. Wenn man bei über 50jährigen Menschen schon von Senioren spricht, fühlen diese sich nicht angesprochen. Außerdem ist es wichtig, in den Kur- und Erholungsorten unter Betrachtung der älter werdenden Gäste und der Bevölkerung viel dafür zu tun, dass sich Kinder, Jugendliche und Familien in den Orten wohlfühlen.

Sie werden zunehmend gebraucht, sei es als Gast oder zur werktätigen Bevölkerung zählend. Eins wurde auf diesem Bädertag Mecklenburg-Vorpommern sehr deutlich, so Andreas Kuhn, der alte und neu wiedergewählte Präsident des Bäderverbandes M-V e.V., die Kur- und Erholungsorte werden sich auf einen Spagat einstellen müssen. Etwas für die Jüngeren zu tun, ohne die Älteren zu vernachlässigen oder etwas für die Älteren zu tun, ohne die Jüngeren zu vernachlässigen und das sowohl in der Infrastruktur, in der Angebotsstruktur und in der Vermarktung.

Die Kurorte sollten sich auf ihre ureigensten Strukturen besinnen und das tun, was dem einzelnen Kurort am besten zu Gesicht steht. Er sollte versuchen, sich von anderen abzuheben und mit innovativen, speziell ausgerichteten Angeboten an den Markt gehen. Ein neues Schlagwort kursierte auf diesem 15. Bädertag „Prähabilitation“, d.h. Vorbereitung auf die Rehabilitation. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen wird ein Mensch wesentlich schneller wieder fit, wenn er bspw. vor einem operativen Eingriff entsprechend trainiert wurde. Diese Methode ist nicht nur für den betreffenden Patienten gesundheitlich effektiv, sondern spart auch den Krankenkassen und damit der Gesellschaft Zeit und Kosten.

Prävention ist generell die beste Methode, sich gesund zu erhalten und so wurden bspw. auf diesem Bädertag die Medien aufgefordert, sich noch intensiver in Sachen Aufklärung zur Gesunderhaltung einzubringen. Laut einer Studie ist ein Großteil der Bevölkerung, trotz Wissen um gesundheitliche Defizite, nicht bereit, mit eigenem Geld in die Erhaltung der eigenen Gesundheit zu investieren. Dieses wird ein zunehmend generelles Thema. Mit der Einführung von Zusatzversicherungen bei Krankenkassen, die seit längerem im Gespräch sind, geht es in die Richtung vermehrter Selbstbeteiligung/Selbstzahler.

Ostseeheilbad Graal-Müritz