Erstes Regionalforum zur Entwicklung ländlicher Räume

„Die Herausforderungen und Chancen ländlicher Räume vor dem Hintergrund demografischer, wirtschaftlicher und ökologischer Wandlungsprozesse sind in Mecklenburg-Vorpommern fast wie in einem Brennglas gebündelt“, sagte der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus heute in Ferdinandshof (Landkreis Uecker-Randow) anlässlich der 1. Regionalkonferenz des „Zukunftsforums ländliche Räume Mecklenburg-Vorpommern“.

Die Veranstaltung widmet sich dem Thema „Ländliche Entwicklung aktiv gestalten – Bleiben statt Gehen“.

„Wohl kaum ein anderes Bundesland in Deutschland wird so stark mit den ländlichen Räumen und der Agrarwirtschaft in Verbindung gebracht wie Mecklenburg-Vorpommern“, heißt es in der Rede des Ministers. 95 Prozent der Fläche unseres Landes sind ländlicher Raum. 85 Prozent sind geprägt von Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft. 717 von insgesamt 849 Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern haben weniger als 2.000 Einwohner. Alle Landkreise liegen deutlich unter 100 Einwohner je Quadratkilometer.

Die Zukunft Mecklenburg-Vorpommerns werde nach Auffassung von Minister Dr. Backhaus wesentlich davon bestimmt sein, wie es gelingt, aus eigener Kraft Arbeit und Einkommen für die Menschen zu sichern, Wandlungsprozesse zu gestalten, Unternehmen zu stärken und Bürokratie abzubauen. „Ich habe im vergangenen Jahr meine Vorstellungen und Visionen für die Zukunft der ländlichen Räume und der Landwirtschaft in dem Perspektivpapier „Land hat Zukunft“ für den Zeitraum bis 2020 dargelegt“, erinnert der Minister. Nicht alle Vorstellungen und Vorschläge seien dabei direkt durch seinen Verantwortungsbereich umzusetzen. Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz sehe sich vielmehr in der Rolle des Vermittlers und des Moderators einer ressortübergreifenden ländlichen Entwicklungspolitik.

„Wir verstehen uns einerseits als Anwalt der ländlichen Räume und wir wollen zum anderen auch unsere eigenen Möglichkeiten und Instrumente so effektiv wie möglich einsetzen“, machte Minister Dr. Backhaus deutlich und erläutert die „Vision 2020“: Die ländlichen Räume nutzen ihre spezifischen Qualitäten und Potentiale durch differenzierte und situationsangepasste Standards. Die Teilhabe an Bildung, Erwerbstätigkeit und sozialer Infrastruktur ist für alle Mecklenburger und Vorpommern gesichert. „Um das zu erreichen, gilt es neben der zielgenauen Förderpolitik auch für die regionalen Akteure rechtliche und finanzielle Handlungsspielräume zu öffnen, flexibler und eigenverantwortlicher agieren zu können und zu dürfen“, sagte Minister Dr. Backhaus.

Die weitere Förderung der ländlichen Räume müsse künftig zweifellos noch viel stärker auf die Regionen bezogen ausgerichtet werden. „Aber selbst bei stabiler finanzieller Ausstattung können mit der sogenannten zweiten Säule der EU-Agrarpolitik – also mit dem ELER – die zukünftigen Herausforderungen nicht allein bewältigt werden“, so der Minister in seiner Rede. Auch deshalb sei ein ressortübergreifender Ansatz unabdingbar. „Meine Vision für 2020 ist ein Paradigmenwechsel sowohl innerhalb der Europäischen Politik zur Entwicklung der ländlichen Räume, wie auch des Zusammenspiels verschiedener Politiken auf nationaler und internationaler Ebene“, sagte Dr. Backhaus.