Durch Aussetzung der Wehrpflicht mehr Studeten in MV

Im Herbst 2011 1500 Studienberechtigte mehr als im Vorjahr erwartet

Nachdem die Bundesregierung die Wehrpflicht ausgesetzt hat, erwarten die Hochschulen in diesem Herbst zusätzliche Studienanfänger. Die Grünen rechnen mit bis zu 1500 Studienberechtigten mehr als im Vorjahr. Laut Johannes Saalfeld, hochschulpolitischer Sprecher der Grünen, sei dies aber nur die Spitze des Eisberges. Es müsse endlich umgesteuert werden, denn schon seit Jahren entwickeln sich die Studierendenzahlen besser, als von der Landesregierung berechnet.

Wie das statistische Amt im Dezember verkündete, wurden 2010 statt der erwarteten 22.414 Studierenden 39.600 Studenten immatrikuliert. Wegen des von der Vorherigen Landesregierung 2005 noch prognostizierten Studienrückgangs wurden rund 650 Wissenschaftler- und Dozentenstellen an den Hochschulen in Mecklenburg-Vorpommern gestrichen. So führt Johannes Saalfeld an: „Wir haben also fast doppelt so viele Studierende wie von der Landesregierung berechnet und das bei immer weniger Lehrkräften. Der doppelte Abiturjahrgang aus dem Jahr 2008 konnte nur durch Bundesmittel aus dem so genannten Hochschulpakt abgefedert werden, nun aber treten die Mangelerscheinungen zu Tage. Jeder Tropfen bringt das Fass jetzt an den Rand des Überlaufens.“

Laut Saalfeld sei es nun höchste Zeit, dass die Landesregierung die Personalabbaupläne aussetze und auf einer soliden Basis überarbeite. „Unsere attraktiven Hochschulstandorte ziehen immer mehr Studierende von außerhalb an und diese gut ausgebildeten Menschen brauchen wir hier auch dringend“, erklärt er.