Abschlussbilanz Ausbildungsmarkt in MV

Seidel: Angebot und Nachfrage gleichen sich an

Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt in Meck­lenburg-Vorpommern sind nahezu ausgeglichen. „Das sind die besten Zahlen seit Jahren“, sagte Jürgen Seidel, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, am Donnerstag in Schwerin. Die Lehrstellenlücke in Mecklenburg-Vorpommern ist praktisch geschlossen: Die Abschlussbilanz der Bundes­agentur für Arbeit (BA) weist für den aktuellen Ausbildungs­jahrgang Ende September eine rechnerische Lücke von 221 unversorgten Bewerbern aus.

Die Zahl der unvermittelten Bewerber ist im September wie in den Vormonaten gesunken und liegt nun bei 707 (Vorjahr: 1.287). Demgegenüber stehen 486 offene Lehrstellen (Vor­jahr: 174), die Zahl liegt damit ebenfalls über den Vorjahren. „Der deutliche Rückgang der Bewerberzahlen um rund 4.500 Lehrstellensuchende und die gute wirtschaftliche Entwicklung haben zu diesem positiven Ergebnis beigetragen“, sagte Sei­del. „Ein Landesergänzungsprogramm ist damit nicht mehr erforderlich.“

Die Zahl der gemeldeten Stellen für das Ausbildungsjahr stieg gegenüber dem Vorjahr insgesamt um 691 Stellen auf 17.506 Stellen. Davon entfallen auf die betrieblichen Angebote 10.712 Stellen. Die Bewerberzahlen fielen um 17,6 Prozent auf 21.122. Damit suchten fast 5.000 Jugendliche weniger als im Vorjahr eine Lehrstelle. Mecklenburg-Vorpommern ver­zeichnet damit den deutlichsten Rückgang bei den Bewerbern vor Thüringen (-17,5 Prozent), Sachsen-Anhalt (-13,3 Pro­zent), Sachsen (-10,6 Prozent) und Brandenburg (-9,1 Pro­zent).

„Über das gute Ergebnis hinaus darf die künftige Entwicklung nicht vergessen werden. Der demografische Wandel hat den Ausbildungsmarkt erreicht“, sagte Seidel. „Die Wirtschaft darf nicht nachlassen und muss verstärkt in die betriebliche Aus­bildung und den eigenen Fachkräftenachwuchs investieren“, sagte Seidel. „Die Jahre, in denen die Unternehmen aus ei­nem Überangebot schöpfen konnten, sind vorbei.“