Unterstützung der Gemeinden gefordert

Echte Willkommenskultur muss gelebt werden…

Zum immer lauteren Ruf der Gemeinden auf Rügen nach deutlich mehr Unterstützung bei der Bewältigung der rapide zunehmenden Flüchtlingsströme nimmt der FDP-Kreisvorsitzende Sven Heise (Rügen) wie folgt Stellung:

„Die Hilferufe aus den Gemeinden auf unserer Insel sind nicht mehr zu überhören. Es liegt nicht am mangelnden politischen Willen vor Ort sondern an schlechter Planung der übergeordneten Behörden, wenn die Kommunen bei der Unterbringung von Flüchtlingen zunehmend die Grenzen des Machbaren spüren.

Inzwischen scheint es auf Rügen an der Tagesordnung, dass Bürgermeister nur mehr wenige Stunden vor der Ankunft weiterer Flüchtlinge informiert werden. Gerade die vielen ehrenamtlichen Mandatsträgern können vor diesem Hintergrund kaum mehr als Ad hoc-Lösungen ersinnen, die jedoch in der Regel auf Dauer nicht tragbar sind.

All das gilt nicht nur für die Unterbringung, es betrifft insbesondere die Information der Bevölkerung. Nur wer über ausreichendes Hintergrundwissen verfügt, reagiert anders als hilflos oder rein intuitiv auf unerwartete Veränderungen. Hier gibt es jedoch kaum Hilfestellungen des Landes oder der Landkreise. Das muss sich dringend ändern.

Auch müssen Bundestags- oder Landtagsabgeordnete gemeinsam mit den kommunalen Mandatsträgern verstärkt und immer wieder das Gespräch mit den Bürgern zur Flüchtlingskrise suchen. Außerordentlich schwierig gestaltet sich in den einzelnen Kommunen auch die Beschaffung von Materialien für Deutschkurse. Bisher fehlen beispielsweise kon-krete Empfehlungen des Landkreises an die Gemeinden um einen einheitlichen Lernstandard zu gewährleisten.

Selbst ausgebildete Pädagogen tun sich deshalb schwer, die richtigen Unterlagen für Sprachkurse zusammenzustellen.

Wir Freie Demokraten fordern von der Landesregierung und dem Landtag, die Landkreise und Kommunen mit mehr Kompetenzen zur effektiven Bewältigung der aktuellen Herausforderungen auszustatten. Koordinierte Dezentralisierung ist das Gebot der Stunde.

Nur so lässt sich auch die immer wieder geforderte ´Willkommenskultur´ tatsächlich leben. Je mehr Kompetenzen Gemeinden und Landkreise haben, desto besser können sie das Zusammentreffen von Menschen aus verschiedensten Kulturen begleiten. Bei allem ist zu beachten, dass sich Willkommenskultur nicht verordnen lässt, sie muss gelebt werden.“

Pressemitteilung / FDP M-V