Der Rostocker Zoo ist die Nr. 1 im europäischen Zoo-Ranking (Kategorie B)
Der britische Zooexperte Anthony Sheridan hat erneut den Rostocker Zoo zum besten europäischen Tierpark in der Kategorie B von 500.000 bis 1 Million Besuchern jährlich gekürt und heute an Zookuratorin Antje Zimmermann die begehrte Trophäe, den Tigerpokal des „Best European Zoo Award“ überreicht. „Als beste Einrichtung in ihrer Größenordnung konnten die Rostocker ihre Spitzenposition sogar noch um zehn Punkte ausbauen“, betonte Anthony Sheridan bei der Vorstellung des aktuellen Zoo-Rankings.
Vor drei Jahren belegte der größte Tierpark an der deutschen Ostseeküste im europäischen Zoo-Ranking erstmals den ersten Platz, davor den 4. Platz. In die Bewertung ist das im September eröffnete Polarium noch nicht eingeflossen. Das Ergebnis der Untersuchungen wird seit 2009 im Zwei- bis Dreijahresrhythmus veröffentlicht und gilt als die größte und wichtigste Bewertung für die europäischen Zooeinrichtungen. Anthony Sheridan, der seit 2008 mehr als 850 Zoobesuche absolviert hat, ermöglicht den Zoogärten mit seiner unabhängigen und kritischen Einschätzung eine wertvolle Einordnung ihrer Stärken, Schwächen und Entwicklungspotenziale.
Vier deutsche und zwei belgische Zoos unter den Top sechs
Insgesamt hat Sheridan 126 wissenschaftlich geführte Zoos in 29 europäischen Ländern umfassend analysiert. In der Königsklasse A, das sind Zoos mit mehr als einer Million Besuchern jährlich, darf sich der Tiergarten Schönbrunn zum fünften Mal in Folge bester Zoo Europas nennen, im jüngsten Ranking vor dem Zoo Leipzig (2) und Zürich (3). Für die aktuelle Untersuchung in fünf Kategorien nach der Anzahl der jährlichen Besucher hat der international anerkannte Zoo-Experte jeweils 40 Kriterien, wie etwa Artenschutz und -vielfalt, Tierhaltung, Zoopädagogik, Beschilderung, Investitionen, Visionen und das Umfeld berücksichtigt. Die Kriterien werden in drei Hauptgruppen zusammengefasst: die Besucherfaktoren sowie Bildung/Natur- und Artenschutz und Werbung/Organisation.
Von 280 möglichen Punkten konnte der Rostocker Zoo 186 erzielen, zehn mehr als beim letzten Ranking. An zweiter Stelle in der Gruppe B mit 37 bewerteten Zoos liegt der Zoo Antwerpen (Belgien/181), gefolgt von den Tiergärten in Münster (177), Duisburg (176), Frankfurt (175) und Planckendael (Belgien/175). Das vollständige Ranking aller Zoos wird Anfang Januar 2019 im Tiergarten-Magazin veröffentlicht.
Rostocks Plus: Artenschutzprojekte und Investitionen in die Zukunft
„Der Zoo Rostock hat auch in den vergangenen drei Jahren sehr engagiert an seiner Zukunft gearbeitet und konnte nochmal deutlich zulegen“, sagte der international anerkannte Zoo-Analyst. „Zusätzliche Punkte gab es für Artenschutzprojekte bei den Baumkängurus, den Pinguinen und Gibbons sowie für die umgestaltete Zwergflusspferdanlage und das liebevoll eingerichtete Haus-Maushaus. Zudem wurde die Beschilderung im Zoo verbessert, die Investitionskosten erhöht und zusätzliche Marketingmaßnahmen eingeleitet. Insgesamt kommt der Zoo Rostock damit auf 186 Punkte, ein Plus von 10 Punkten gegenüber der Auswertung vor drei Jahren“, so Sheridan. Schon damals hatte der Rostocker Zoo vor allem mit seinen grünen Parkanlagen, dem 2012 eröffneten Darwineum, den Bildungsangeboten und Forschungskooperationen gepunktet.
„Für uns ist das Ergebnis des Zoo-Rankings die Krönung eines fantastischen Jahres, das mit der Eröffnung des Polariums und der Rückkehr der Eisbären und Pinguine in die Geschichte unseres traditionsreichen Zoos eingehen wird“, betonte Zookuratorin Antje Zimmermann. „Mit dem Rückenwind gehen wir in unser Jubiläumsjahr 2019, in dem wir auch gebührend 120 Jahre Rostocker Zoo feiern werden. Unser Blick ist aber stets in die Zukunft gerichtet, wie wir unseren Zoo für die Tiere, Besucher und Mitarbeiter noch besser machen können. Heute sind wir alle sehr stolz, aber schon morgen stehen wieder die neuen Aufgaben im Vordergrund.“ Die Zookuratorin bedankte sich im Namen des Zoodirektors Udo Nagel bei allen Unterstützern und Förderern des Zoos, die durch ihr Engagement erheblich zu dem europäischen Erfolg beigetragen haben.
Anthony Sheridan ist Brite und war als Unternehmer in der Elektronikindustrie tätig. Ausgiebig hat er seit jeher Europa, Indien, Afrika und Nordamerika bereist und sich der Tier- und Pflanzenwelt gewidmet. Seit 2007 arbeitet Anthony Sheridan überwiegend an Zoo-Projekten, seit 2008 bis heute ist er als europäischer Zoo-Analysist tätig und hat mehrere Bücher zu dem Thema veröffentlicht („What Zoos Can Do – The Leading Zoological Gardens of Europe 2010-2020” und „What Zoos Can Do – Update 2013”), die in verschiedene Sprachen übersetzt worden sind. Seit 1975 ist Anthony Sherdian Mitglied der East African Wild Life Society und seit 1976 der renommierten Zoologischen Gesellschaft von London. Er ist Förderer von Auswilderungsprojekten, so beispielsweise bei den Nördlichen Gelbwangen-Schopfgibbons im Kon-Ka-Kinh-National Park in Vietnam.
Pressemitteilung, Constanze Steinke, Zoo Rostock