Kormoranlandesverordnung – Aller Anfang ist schwer

Sigrun Reese, fischereipolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion M-V, erklärt zur heute in Kraft getretenen Kormoranlandesverordnung M-V:

„Die FDP – Landtagsfraktion begrüßt sehr, dass es nun eine solche Verordnung gibt. Der massive Anstieg der Kormoranpopulation in der Vergangenheit machte dies schon seit langem überfällig.

Gleichwohl muss gesagt werden, dass die Verordnung hinter dem von der Regierungskoalition selbst gesteckten Ziel weit zurückbleibt. Die im Koalitionsvertrag verabredete drastische Senkung des Kormoranbestandes, ist mit der vorliegenden Verordnung nicht zu erreichen. Von unserer Fraktion nicht nachzuvollziehen ist, dass der Geltungsbereich der Verordnung sich nur auf die Binnengewässer in M-V bezieht, aber andererseits ca. 80 – 85% der Kormoranbestände unseres Landes an der Ostseeküste leben. Kormorane fressen geschützte Fische und vertreiben geschützte Vogelarten aus den Revieren. Die erheblichen Probleme der Fischer in diesem Bereich werden somit durch die Verordnung längst nicht gelöst. Des Weiteren engt die Festlegung der geschützten Bereiche die Wirksamkeit der Verordnung weiter erheblich ein. Ob die in der Verordnung angesprochen Ausnahmeregelungen zur Bestandsreduzierung in ausreichendem Umfang jemals erteilt werden, wird von meiner Fraktion als sehr fraglich angesehen.

Gespannt warten wir auf das angekündigte Gutachten zur Ermittlung des erforderlichen Bedarfes an Brutpaaren. Wir gehen davon aus, dass er um ein erhebliches Maß geringer ausfällt, als die derzeit in M-V lebenden 13-14.000 Brutpaare.

Um die Kormoranproblematik für das gesamte Land zu lösen, sind gravierende Änderungen an der jetzigen Verordnung vorzunehmen.“