Grüne: Staat in die Pflicht nehmen – Frauenhäuser sichern

Astrid Rothe-Beinlich und  Ulrike Berger: Gewalt gegen Frauen geht alle an!

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern zum diesjährigen Frauentag, die bedarfsgerechte Finanzierung von Hilfesystemen für von Gewalt betroffene Frauen und deren Kinder zur staatlichen Pflichtaufgabe zu machen.

Dazu erklären Astrid Rothe-Beinlich, Frauenpolitische Sprecherin im Bundesvorstand und Ulrike Berger, Landesvorstandssprecherin in Mecklenburg-Vorpommern:

„Gewalt gegen Frauen ist für erschreckend viele Frauen und oft auch deren Kinder brutale alltägliche Realität. 37 %  aller Frauen werden mindestens einmal im Leben Opfer von körperlicher Gewalt. Jede siebte Frau hat seit ihrem 16. Lebensjahr sexuelle Gewalt in strafrechtlich relevanter Form erleiden müssen, jede vierte Frau ist Gewalt durch ihren Partner ausgesetzt.

Diese erschreckenden Zahlen beweisen, dass Gewalt gegen Frauen uns alle an geht und die gesamte Gesellschaft verletzt. Wir sagen ganz deutlich: wer hier weiter schweigt macht sich mitschuldig – Gewalt gegen Frauen ist kein Kavaliersdelikt. Dafür gibt es keine Entschuldigung oder Rechtfertigung.

Umso wichtiger ist es, dass die Arbeit der Frauenhäuser, Frauenberatungsstellen und Frauennetzwerke, die oftmals die letzte und einzige Anlaufstelle für Betroffene sind, dauerhaft und jenseits von Haushaltsproblemen sichergestellt wird.“

Zum Frauentag werben wir für den Erhalt und finanziellen Bestand der Frauenhäuser und Beratungsstellen in Mecklenburg-Vorpommern, so Ulrike Berger. Zwar gebe es in Mecklenburg-Vorpommern einen Landesaktionsplan zur Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen sowie ein umfangreiches Hilfeangebot. Wichtig sei jetzt die stärkere Einbindung von Gesundheitseinrichtungen, Schulen und  Jugendamt in das Hilfesystem, so Berger. „Wir Grüne fordern die Landesregierung  und Sozialminister Sellering auf, die Ausstattung der für Frauen oft überlebenswichtigen  Frauenhäuser als staatliche Pflichtaufgabe in der Landesverfassung gesetzlich zu verankern. Schutz vor Gewalt darf nicht abhängig von der Haushaltslage oder einer bestimmten Regierungskonstellation sein“, fordert Berger.