Fehmarnbelt-Brücke

Grüne kritisieren das Projekt – Arbeitsplätze in Mecklenburg-Vorpommern sind gefährdet

Zur Einigung über den Bau der Fehmarnbelt-Querung erklärt Jürgen Suhr, Landesvorstandssprecher von Bündnis 90/Die Grünen Mecklenburg-Vorpommern:

Bündnis 90/Die Grünen halten die Einigung zum Bau der Fehmarnbelt-Brücke zwischen Deutschland und Dänemark für einen fatalen verkehrspolitischen Fehler der Bundesregierung. Der Bau dieser Brücke bedeutet eine deutliche Schwächung des Wirtschaftsstandortes Mecklenburg-Vorpommern, weil damit Verkehre auf die Achse über Hamburg und Fehmarn umgelenkt werden. Dies ist nicht nur wirtschaftspolitisch falsch, weil Arbeitsplätze im Nordosten gefährdet sind, es ist auch verkehrspolitisch falsch, weil bereits heute der Raum Hamburg ein Nadelöhr für den Straßen- und Bahnverkehr ist.

Wir lehnen die Bereitstellung von Mitteln für dieses Projekt als Verschwendung öffentlicher Gelder ab. Auch wenn von privater Finanzierung gesprochen wird, so darf man nicht verschweigen, dass alle Konzepte von erheblichen Zuschüsse der EU ausgehen, Staatsgarantien eingesetzt werden und die landseitigen Anbindungen von der öffentlichen Hand finanziert werden. Allein auf deutscher Seite wird der Ausbau von Straßen und Bahn zwischen Hamburg und Puttgarden auf Fehmarn mehrere hundert Millionen Euro kosten.

Hier rächt sich, dass die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns sich lange Zeit nicht konsequent genug gegen den Bau der Querung eingesetzt hat und sich zu wenig für die Entwicklung der Verkehrsachse Berlin-Rostock-Kopenhagen engagierte.