Zwischen Schloss-Schwimmen und Schwimm-WM

Begeisterung pur in Schwerin und in Kazan


Das elfte Schweriner Schloss-Schwimmen war am dritten August-Wochenende, neben der 25.Hanse Sail in Rostock oder dem 25. Spring- und Reitturnier „Pferd 2015“ in Mühlengeez, ein weiteres sportliches Großereignis in M-V.

DLRG

Das elfte Schweriner Schloss-Schwimmen im Fokus

43 junge sowie 184 reifere Schwimmerinnen und Schwimmer unter anderem aus Schwerin, Gera, Warnemünde, Neubrandenburg, Rostock, Güstrow, Bielefeld, Hamburg, Lübeck oder Stralsund waren am Start. Die Reiferen durften einen rund 2 Kilometer Rundkurs um das Schweriner Schloss bewältigen. Die Jüngsten konnten über eine 400 Meter Strecke ihr Können beweisen.

Erfolge für Sandra Cummerow und Benjamin Konschak

Bei den Jüngsten (sieben Jahre bis 12 Jahre) über die 400 Meter setzten sich Isabell Gantzke (7 Jahre w/PSV Schwerin), Julina Paschke (8 Jahre w/PSV Schwerin)/Julius Porthun (8 Jahre m/Tri-Sport Schwerin), Sveda Grude (9 Jahre w/PSV Schwerin)/Fiete Maximilian Deißler (9 Jahre m/PSV Schwerin), Evangelia Vogel (10 Jahre w)/Lasse Rohrbeck (10 Jahre m/PSV Schwerin), Finja Plog (11 Jahre w/SC Delphin Lübeck)/Friedrich Flechner (11 Jahre m/TSV Schwerin) sowie Marie Sophie Berndt (12 Jahre w/TSV Schwerin)/Kevin Kührmann (12 Jahre m/DLRG Laage Kronskamp) durch.

Die Gesamt-Wertungen bei den Damen bzw. Herren über den zwei Kilometer-Rundkurs entschieden Sandra Cummerow (SSV Mildau / 29:38 Minuten) vor Alena Plog (SC Delphin Lübeck / 30:57 Minuten) bzw. Martina Ocik (Tri-Sport Schwerin / 31:33 Minuten) sowie Benjamin Konschak (Turngemeinde in Berlin von 1848 / 27:36 Minuten) vor Lars Klinkenberg (SC Neubrandenburg / 27:38 Minuten) bzw. Lennard Duske (SC Neubrandenburg / 28:22 Minuten) für sich.

Prächtige Bedingungen beim Schloss-Schwimmen 2015

Bei sommerlichem Wetter, kaum spürbarem Wind und interessierten Zuschauern waren die Bedingungen prächtig. Es zeigte sich wieder einmal, dass das Schloss-Schwimmen aus dem schwimmsportlichen Wettkampf-Kalender hierzulande nicht mehr wegzudenken ist. Die idyllische Strecke am Schweriner Schloss ist einmalig – das gibt es so kein zweites Mal in Deutschland. Hinzu kommt, dass die gesamte Organisation stimmt. Das Schweriner Schloss-Schwimmen hat zahlreiche Unterstützer, ehrenamtliche Helfer, Sponsoren und auch das Publikum feuert die Schwimmer entsprechend an. Das mögen die Athletinnen und Athleten und kommen gern zum Schweriner Schloss-Schwimmen.

Im Olympia-Jahr 2016 gibt es dann das zwölfte Schweriner Schloss-Schwimmen.

LenaSchwimmen

Die 16.Schwimm-WM 2016 in Kazan

2500 Kilometer von Schwerin entfernt, in Kazan, wurde hingegen weltmeisterlich geschwommen…

Die zweite Woche der Schwimm-WM in Kazan

Die zweite Woche der Schwimm-WM in Kazan (3.August-9.August, Gesamt-Zeitraum der Schwimm-WM 2015: 24.Juli-9.August) stand hingegen ganz im Zeichen der Entscheidungen im Becken-Schwimmen, Klippenspringen und Wasserball.

Vier Entscheidungen im Wasserball bzw. im Klippenspringen

Im Wasserball setzten sich dabei die amerikanischen Frauen und die serbischen Herren durch. Gekonnt „von der Klippe“ sprangen in Kazan die Amerikanerin Rachelle Simpson und der Brite Gary Hunt. Deutschlands Anna Bader belegte Rang sieben.

42 Entscheidungen im Becken-Schwimmen

Die 42 Entscheidungen im Beckenschwimmen entwickelten sich insbesondere zu einem Vierkampf zwischen den USA, Australien, China und Großbritannien. Die besten Schwimmerinnen im Becken von Kazan waren Katie Ledecky (USA / Gold über 200 Meter, 400 Meter, 800 Meter, 1500 Meter Freistil bzw. 4 x 200 Meter Freistil), Emily Seebohm (Australien / Gold über 100 Meter, 200 Meter Rücken, 4 x 100 Meter Freistil) bzw. Bronte Campbell (Australien / 50 Meter Freistil, 100 Meter Freistil, 4 x 100 Meter Freistil).

Bei den Herren imponierten mit ihren Leistungen Florent Manaudou (Frankreich / Gold über 50 Meter Freistil, 50 Meter Butterfly, 4 x 100 Meter Freistil), Adam Peaty (Großbritannien / Gold über 50 Meter, 100 Meter Brust, 4 x 100 Meter Lagen/Mixed), Mitch Larkin (Australien / Gold über 100 Meter, 200 Meter Rücken), Ryan Lochte (USA / Gold über 200 Meter Lagen, 4 x 100 Meter Freistil/Mixed) und Sun Yang (China / Gold über 400 Meter, 800 Meter Freistil).

Aus deutscher Sicht gab es drei Medaillen im Schwimm-Becken von Kazan: für Marco Koch (Gold über 200 Meter Brust) sowie jeweils Bronze für Paul Biedermann (200 Meter Freistil) und die 4 x 100 Meter Lagen/Mixed (Jan-Philip Glania, Hendrik Feldwehr, Alexandra Wenk, Annika Bruhn). Der ehemalige Schwimmer des PSV Schwerin Carl Louis Schwarz (jetzt Potsdam) erkämpfte bei seiner ersten Teilnahme an einer Elite-WM einen achtbaren 7.Rang im zweiten Halbfinale über 50 Meter Rücken.

Insgesamt erkämpften 23 Länder Medaillen im weltmeisterlichen Schwimmbecken 2015, darunter 12 Staaten eine oder mehrere WM-Titel. 12 Weltrekorde wurden zudem aufgestellt, dazu weitere WM-Rekorde, Landesrekorde und persönliche Bestzeiten.

Zu den Top-Nationen im weltmeisterlichen Schwimmbecken 2015 zählten die USA (23 Medaillen, 8 x Gold), Australien (16 Medaillen, 7 x Gold), China (13 Medaillen, 5 x Gold), Großbritannien (9 Medaillen, 5 x Gold), Ungarn (9 Medaillen, 3 x Gold), Frankreich (6 Medaillen, 4 x Gold) und Schweden (6 Medaillen, 3 x Gold).

China und USA am erfolgreichsten

Im Gesamt-Ranking der 16.WM mit 2500 Athletinnen bzw. Athleten aus 190 Ländern in 75 Entscheidungen im Becken-Schwimmen, Langstrecken-Schwimmen, Synchron-Schwimmen, Wasserspringen, Klippenspringen und Wasserball avancierten China (35 Medaillen, 15 x Gold), die USA (33 Medaillen, 13 x Gold), Australien (18 Medaillen, 7 x Gold), Russland (17 Medaillen, 9 x Gold), Großbritannien (14 Medaillen, 7 x Gold) und Italien (14 Medaillen, 3 x Gold). Das deutsche Team kam auf 2 x Gold, 1 x Silber, 4 x Bronze. WM-Gold aus deutschem Blickwinkel erkämpften Rob Muffels, Christian Reichert sowie Isabelle Härle im Team-Wettbewerb des Langstrecken-Schwimmens und, wie bereits erwähnt, Marco Koch über die 200 Meter-Brust.

Die anmutigste Schwimmerin war zweifelsohne die Russin Julia Jefimowa (Gold über 100 Meter Brust) – der Schwimm-Star, der 2013 für negative Schlagzeilen sorgte. Hoffentlich bleiben die Siegerinnen und Sieger „von heute“ auch Siegerinnen bzw. Sieger „morgen“ oder „übermorgen“. Schon manche sportliche Ergebnisliste mußte ja im Anschluß revidiert werden.

Marko Michels

Fotos (Michels)

1.Im Schloss-Schwimmen in Schwerin ging es auch „hoch her“.

2.Im Schwimm-Becken dominierten bei den WM 2015 insbesondere die USA, Australien, China und Großbritannien.