Zwischen regionaler, nationaler und olympischer Ringer-Matte

Der Ringkampfsport 2016/Nachgefragt bei Ingo Hopfeldt von der Abteilung Ringen des PSV Schwerin

Das ringkampfsportliche Jahr 2016 ist auch im Endspurt. Das 27.Weihnachtsturnier in Torgelow steht in M-V noch im Wettkampfprogramm. Der RV Lübtheen ist in der zweiten Bundesliga gefordert.

Der sportliche Höhepunkt im Ringen 2016 waren aber zweifellos die olympischen Turniere in Rio de Janeiro. Dort, im Freistil-Ringen der Frauen bzw. Herren und Klassik-Ringen der Herren, waren Russland mit 4 x Gold, 3 x Silber, 2 x Bronze, Japan mit 4 x Gold, 3 x Silber, Kuba mit 2 x Gold, 1 x Silber und die USA mit 2 x Gold, 1 x Bronze am erfolgreichsten. Auch Aserbaidschan (neun Medaillen), die Türkei (fünf Medaillen) und der Iran (fünf Medaillen) waren in Rio sehr stark.

Wie bewertet nun Ingo Hopfeldt (PSV Schwerin) die zurückliegenden zwölf ringkampfsportlichen Monate?!

Nachgefragt bei Ingo Hopfeldt

I.Hopfeldt über das Ringer-Jahr 2016 aus Sicht des PSV Schwerin, die Schweriner Erfolge im Nachwuchs-Bereich, die Olympia-Turniere in Rio, die „ewigen“ Regel-Änderungen und das Petermännchen-Turnier 2017

„Haben gute Perspektiven für weitere sportliche Erfolge…“

Frage: Das Ringer-Jahr 2016 neigt sich allmählich dem Ende entgegen. Was waren für Sie in Schwerin die ringkampfsportlichen Höhepunkte? Welche Ringerinnen und Ringer vom PSV Schwerin waren insbesondere erfolgreich?

Ingo Hopfeldt: Für unseren Verein war ganz klar die Ausrichtung der Norddeutschen Einzelmeisterschaften der Männer und Jugend A/B im Februar dieses Jahres ein Höhepunkt.

Darüber hinaus standen für unsere Nachwuchsringer verschiedene Turniere in unserem Bundesland auf dem Wettkampf-Plan. Hier können wir mit Jasper Geisthardt einen Norddeutschen Meister der D-Jugend vorweisen. Als weitere erfolgreiche Sportler sind darüber hinaus Matti Gottschalk und Tim Sommer zu nennen.

Sie haben durch ihren Einsatz unter anderem dafür gesorgt, dass wir bei unserem eigenen Nachwuchsturnier, dem Petermännchen-Pokal, drei Goldmedaillen und bei den Landesjugendspielen in Neubrandenburg drei Silbermedaillen erringen konnten.

Frage: Konnten in den vergangenen elf Monaten zudem neue Ringer-Talente für den PSV Schwerin gewonnen werden?

Ingo Hopfeldt: Vereinzelt entdecken auch wieder Kinder in Schwerin den Ringkampf als Sport für sich. So sehen wir es als Erfolg an, dass wir mittlerweile auf eine stabile Trainingsgruppe von acht bis zwölf Kindern verweisen können. Das bietet uns eine Perspektive für weitere sportliche Erfolge.

Frage: Die olympische Ringer-Turniere 2016 sind auch schon wieder Geschichte… Wie bewerten Sie die dortigen Ergebnisse? Das aktuelle Regelwerk im Ringen begeistert ja nicht gerade…

Ingo Hopfeldt: Der Gewinn der Bronze-Medaille durch Denis Kudla war enorm wichtig. In einer Zeit, in der über gravierende Veränderungen bei der Sportförderung nachgedacht wird, hat Kudlas Erfolg auch die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit wieder auf den Ringkampfsport gelenkt.

Die Diskussion um die fortwährenden Regel-Änderungen geht auch an uns nicht vorbei. Wir sehen die höhere Bewertung der Kontrolle des Gegners nach „Takedown“ mit zwei Punkten als positive Weiterentwicklung an. Mit den übrigen Anpassungen werden wir uns als Trainer und Sportler arrangieren. Am Ende gewinnt man als Ringer nicht trotz oder wegen der Wettkampfregeln, sondern durch die auf der Matte gezeigte Leistung.

Eine für das Publikum attraktivere Darstellung unseres Sportes unterstützen wir selbstverständlich. Für unsere Ringer wünschen wir uns eine verlässliche, nachvollziehbare Bewertung ihrer sportlichen Leistungen. Dafür bedarf es eines einheitlichen und konstanten Regelwerkes.

Letzte Frage: Wann ist eigentlich der genaue Termin für das Schweriner Petermännchen-Turnier 2017?

Ingo Hopfeldt: Im kommenden Jahr wird das Petermännchen-Pokalturnier am 25. März 2017 in Schwerin stattfinden. Wir freuen uns auf zahlreiche Teilnehmer und spannende Kämpfe in Schwerin.

Vielen Dank, dann weiterhin bestes Engagement für das Ringen in Schwerin und maximale Erfolge 2017!

Marko Michels