Spielzeit 2016/17 für die M-V-Teams beendet oder fast beendet
Die Spielzeit 2016/17 in den einzelnen Handball-Ligen von zwei bis vier ist entweder bereits beendet oder neigt sich dem Ende zu (zweite Bundesliga mit dem HC Empor Rostock). Für die Handball-Vereine aus M-V in den Ligen zwei bis vier war die Saison 2016/17 eine eher schwierige und suboptimale – bis auf wenige Ausnahmen.
Die Handball-Herren des HC Empor Rostock werden mit allergrößter Wahrscheinlichkeit aus der zweiten Bundesliga absteigen. Einen definitiven Abstieg gab es schon: Die Handball-Frauen der TSG Wismar müssen 2017/18 statt – wie gewohnt – in der dritten Liga nun in der Ostsee-Spree-Liga spielen. Das Undenkbare trat in der Relegation Anfang Mai leider ein…
Die Mecklenburger Stiere Schwerin zeigten in Liga drei mit Rang sieben eine solide Spielzeit – mehr aber auch nicht. In den Ostsee-Spree-Liga der Herren gab es mit dem Stralsunder HV als zweitplatziertem Team eine positive Überraschung. Der HSV Insel Usedom erfüllte mit Rang fünf die Erwartungen. Auf Platz zehn kam der Bad Doberaner SV 90 und der SV Fortuna 50 Neubrandenburg musste den Abstieg hinnehmen. Die Handballerinnen des SV Fortuna 50 Neubrandenburg wurden Neunte in der Ostsee-Spree-Liga der Frauen und müssen ebenfalls absteigen.
Erfreulich: Die Leistungen des SV Grün-Weiß Schwerin
Der Rostocker HC belegte dort Rang drei und – die einzige richtig gute Nachricht der Handball-Saison 2016/17: Die Handballerinnen des SV Grün-Weiß Schwerin stiegen als Meisterinnen der Ostsee-Spree-Liga 2016/17 in die dritte Liga auf.
Kein M-V-Team 2017/18 in Liga eins oder zwei
Kein Handball-Team, ob bei den Frauen oder bei den Herren, wird damit in der Spielzeit 2017/18 in der ersten oder zweiten Liga spielen. Nach Lage der gegenwärtigen handballsportiven Dinge werden – als beste Mannschaften von M-V – der HC Empor Rostock bzw. die Mecklenburger Stiere Schwerin bei den Herren und der SV Grün-Weiß Schwerin bei den Frauen die Farben von „MeckPomm“ in der dritten Liga vertreten.
In den Ostsee-Spree-Ligen werden hingegen aus M-V-Sicht bei den Frauen die TSG Wismar bzw. der Rostocker HC und bei den Herren der Stralsunder HV, der HSV Insel Usedom bzw. der Bad Doberaner SV 90 dabei sein. Ob noch „Verschiebungen“ (durch Lizenzvergaben oder -nichtvergaben) erfolgen werden, bleibt abzuwarten.
„Früher war einiges besser“…
Eigentlich verkörperten Handball-Teams aus M-V einst, ob bei Frauen und bei den Herren, einst Weltklasse- und europäisches Spitzen-Niveau.
So konnten bislang 16 Handball-Spieler aus Mecklenburg und Vorpommern, seit fast 60 Jahren, seit 1958 Medaillen bei Hallen-WM im Handball erkämpfen: Die ersten WM-Medaillen für M-V wurden vor fast 60 Jahren erspielt. 1958 gab es Bronze für Hans Beier, Hans-Jürgen Hinrichs, Klaus-Dieter Matz, Günter Mundt und Wolfgang Niescher, der zeitweise bei Wissenschaft Greifswald bzw. beim SC Empor Rostock spielte.
Die Hallen-Handball-WM 1958 wurde seinerzeit in der DDR ausgetragen und Schweden setzte sich vor der Tschechoslowakei, der gesamtdeutschen Mannschaft und Dänemark durch.
Hans-Jürgen Hinrichs, der 1933 im mecklenburgischen Rodenwalde geboren wurde, gehörte auch zum gesamtdeutschen Aufgebot bei den WM 1961 in Westdeutschland als die gesamtdeutsche Mannschaft Vierter wurde. Sogar für „Team U.S.A.“ stand Jürgen Hinrichs im Tor – bei den WM 1964 in der Tschechoslowakei. Allerdings kamen die US-Boys mit dem mecklenburgischen Goalie nicht über die Vorrunde hinaus, mußten Niederlagen gegen die DDR mit 9:20, gegen Jugoslawien mit 3:22 und gegen Westdeutschland mit 13:24 hinnehmen. Was aber nicht an Jürgen Hinrichs gelegen hat…
Auch Olympia-Gold für M-V…
Danach folgten zahlreiche weitere Erfolge, WM-Medaillen oder vor allem der Olympiasieg 1980 der DDR mit den Rostockern Frank-Michael Wahl bzw. Hans-Georg Jaunich und zuletzt der EM-Titel der DHB-Auswahl 2016 mit dem gebürtigen Wolgaster Johannes Sellin.
Im Frauen-Bereich gab es für M-V-Handballerinnen bis dato zwei OLympiamedaillen (1976 Silber, 1980 Bronze) und insbesondere vier WM-Titel (1971, 1975, 1978 bzw. 1993, MV-Schlagzeilen berichtete).
Mal schauen, wohin sich der Handballsport in M-V in den nächsten Jahren entwickeln wird?!
Marko Michels
Foto (Michels): Handball in M-V: Blick in die Sporthalle Wismar an der Bürgermeister-Haupt-Strasse.