Starke Leichtathleten aus M-V bei den 111. Deutschen Meisterschaften in der Leichtathletik
Die 111. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften wurden auch von den MV-Athletinnen und –Athleten geprägt. Dabei war die „Kleinste“ (1,60 Meter KG) die Größte mit 4,65 Meter im Stabhochsprung. Für die Kämpferin Martina Strutz, die vom Schweriner SC zum Hagenower ESV wechselte und von Trainer Thomas Schuldt betreut wird, scheint 2011 ihr Jahr zu sein.
Nicht nur, dass sie jüngst die Weltjahresbestleistung von 4,78 Meter erreichte, nein, in Kassel gab es ein besonders „Schmankerl“ dazu – den Meistertitel. Damit sollte Martina weiteres Selbstbewußtsein „in Richtung“ WM in Daegu getankt haben, denn eine Medaille im Frauen-Stabhochsprung bei Weltmeisterschaften liegt schon eine ganze Weile zurück.
Vor 8 Jahren (2003) schaffte Annika Becker Silber. Ansonsten waren die WM-Entscheidungen im Stabhochspringen bei den Frauen immer eine Angelegenheit zwischen den USA, Russland und Polen. Die Amerikanerinnen gewannen dank Stacy Dragila 1999 und 2001, Russland mit Swetlana Feofanowa 2003 sowie mit Jelena Isinbajewa 2005/2007 und Polen mit Anna Rogowska 2009. Zeit, dass sich daran etwas ändert … Aber Martina hat das Zeug dazu!
Mark Frank mit Silber
Ein Rostocker, 1977 in Neustrelitz geboren, sorgte hingegen im Speerwerfen für eine spannende Entscheidung. Nur um ganze fünf Zentimeter musste sich Mark Frank vom 1. LAV Rostock, betreut von Ralf Skopnik, dem Favoriten Matthias de Zordo geschlagen geben.
Auch für die deutschen Speewerfer „muß“ sich bei den WM in Daegu dringend etwas ändern … Das erste und einzige Gold gab es bei den ersten WM in Helsinki 1983 durch Detlef Michel, danach kam nur noch Boris Henry zweimal auf das Podest (Bronze 1995/2003). Überragender Speewerfer der WM-Geschichte war bisher der Tscheche Jan Zelezny mit dreimal Gold (1993/1995/2001) plus zweimal WM-Bronze (1987/1999). Die meisten WM-Titel bei den Herren sicherte sich bis 2009 Finnland (viermal).
Weitere starke Resultate aus M-V-Sicht
Im 110 Meter-Hürdenlauf sicherte sich Willi Mathiszik, der früher für den 1. LAV Rostock startete, jetzt in Wattenscheider Diensten ist, Rang fünf. Mittlerweile lebt Willi wiede in Rostock und wird wieder von Trainer Peter Schörling betreut.
Gute Leistungen in Kassel erreichten ebenfalls der Kugelstoßer Hendrik Müller (SC Neubrandenburg) mit 18,18 Meter (/.Rang), der Weitspringer Martin Neckin (Schweriner SC) mit 7,64 Meter (8. Rang) und über 4 x 100 Meter die Staffel vom 1. LAV Rostock (Golnik/Haß/Bernhardt/Bienasch) mit 41,35 Sekunden (6. Rang).
Blick zur U 20-EM in Tallinn
Erfreuliche Leichtathletik-Nachrichtungen für Mecklenburg-Vorpommern kommen nicht zuletzt aus Tallinn. Bei den U 20-EM gab es für Anna Rüh nach Silber im Diskuswerfen auch Bronze im Kugelstoßen.
Erfolgreiche Marathon-Schwimmer in Shanghai
Die erste Woche bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Shanghai stand ganz im Zeichen der Wasserspringer und Langstreckenschwimmer. Und gerade die Freiwasserschwimmerinnen und Freiwasserschwimmer mußten zwischen dem 16. und 23. Juli mächtig ran. Sieben Entscheidungen standen auf dem Programm – je drei bei den Damen und Herren (5 Kilometer / 10 Kilometer / 25 Kilometer) und dazu gab es noch einen gemischten Team-Wettbewerb.
Gerade aus deutscher Sicht fällt das Resümee erfreulich aus. So gab es durch Thomas Lurz Gold über 5 Kilometer und Silber über 10 Kilometer. Bei den Damen kam Angela Maurer zu Silber über 25 Kilometer. Last but not least: Im gemischten Team-Wettbewerb belegte Deutschland mit Jan Wolfgarten, Thomas Lurz und Isabelle Härle Rang drei hinter den USA und Australien.
Die sieben Weltmeistertitel verteilten sich gerecht auf sieben Länder: Je einmal Gold sicherten sich Deutschland, die Schweiz, Großbritannien, Brasilien, Griechenland, die USA und Brasilien. Insgesamt verteilten sich die WM-Medaillen auf 12 Länder – ein Beweis dafür, wie beliebt das Langstreckenschwimmen weltweit mittlerweile ist.
Für Antje Mahn, die gebürtige Rostockerin, die in Würzburg studiert, endete das 25 Kilometer-Wettkampf gesundheitsbedingt leider vorzeitig. Bei extremsten Witterungsbedingungen (32 Grad) waren die 25 Kilometer eine Tortur – auch das „Aktuelle Sportstudio“ des ZDF berichtete darüber am 23. Juli ausführlich. Ob der internationale Schwimmverband den Athletinnen und Athleten einen Gefallen tat, diese Entscheidung „so“ stattfinden zu lassen, ist mehr als zweifelhaft. Hier wurde mit der Gesundheit der Schwimmerinnen und Schwimmer fahrlässig „gespielt“, als ob man aus negativen Vorkommnissen der Vergangenheit nichts lernte …
Für Antje gilt: Bloß nicht unterkriegen lassen und Kopf hoch! Hier gilt wieder einmal die alte holländische Weisheit des Eisschnellläufers Kees Verkerk: „Du wächst, indem du stürzt und wieder aufstehst!“. Und bald sind ja die Wettkämpfe im Freiwasserschwimmen der Universiade 2011 – bei hoffentlich besseren Bedingungen …
Die Weltmeisterinnen und Weltmeister im Langstreckenschwimmen 2011
Frauen – Männer
5 Kilometer: Swann Oberson (Schweiz) – Thomas Lurz (Deutschland)
10 Kilometer: Keri-Anne Payne (Großbritannien) – Spyros Gianniotis (Griechenland)
25 Kilometer: Ana Marcela Cunha (Brasilien) – Petar Stojtschew (Bulgarien)
Team-Mix: USA
von Marko Michels