Zweifelhafte Personalrekrutierung bei der Bundeswehr

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN üben Kritik an der Kooperationsvereinbarung zur politischen Bildung

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN kritisieren die geplante Kooperationsvereinbarung zur politischen Bildung des Bildungsministeriums mit der Bundeswehr. Der bildungspolitische Sprecher der Bündnisgrünen, Andreas Katz, vermutet in den Anstrengungen der Bundeswehr eher das Ziel, angesichts geburtenschwacher Jahrgänge ausreichend Personal zu gewinnen. „Das ist zwar grundsätzlich legitim, rechtfertigt aber nicht die Verbrämung als politische Bildung“, so Andreas Katz.

Der Einsatz des Strategiespiels POL&IS (Politik und Internationale Sicherheit) wirke in diesem Zusammenhang als Rechtfertigung der militärischen Komponente der Außenpolitik, die der Bundeswehr nicht zustehe. „Die Bundeswehr hat jedes Recht, ihre Aufgaben darzustellen und um Personal zu werben. Als Akteur der politischen Bildung außerhalb der Armee geht sie aber weit über ihren verfassungsmäßigen Auftrag hinaus. Die Bereitwilligkeit, mit der Bildungsminister Tesch das Angebot der Bundeswehr unterstützt, finde ich besorgniserregend“, führt Katz aus. Eine Militarisierung des Unterrichts, auch wenn sie noch so spannend und lehrreich daherkäme, dürfe es nicht (wieder) geben.