„Zwei Nächte“ an einem Abend

Über Musik reden – Das Projekt „2 x hören“ in Greifswald

Im Rahmen des Projekts „2 x hören“ erklingt am Freitag, dem 25. Juni um 19:30 Uhr Schönbergs „Verklärte Nacht“ op. 4 für Streichsextett im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald gleich zwei mal. Präsentiert wird das Werk von Isabelle Faust (Violine), Julia-Maria Kretz (Violine), Stefan Fehlandt (Viola), Pauline Sachse (Viola), Christoph Richter (Violoncello) und Xenia Jankowic (Violoncello). Das Konzept „2 x hören“ der Hamburger Körber-Stiftung will dem Zuhörern im Rahmen eines Gesprächskonzerts einen besseren Zugang zu modernen und zeitgenössischen Werken ermöglichen. Das Werk wird eingangs kommentarlos gespielt und im Anschluss von den Musikern und Moderator Markus Fein analysiert. Dadurch soll das musikalische Bewusstsein geschärft und das Verständnis für die Komposition erhöht werden, so dass die Zuhörer beim zweiten Mal gezielter und bewusster hören.

„Die Verklärte Nacht ist immer eine sehr passionierte Angelegenheit und wird uns sicher auch diesmal in andere Sphären entführen! Der Streichersextettklang ist etwas wunderbares, so symphonisch und dennoch differenziert und durchsichtig, ich geniesse dieses Repertoire ganz besonders und hoffe, dass das Publikum ebensoviel Spass haben wird wie wir auf der Bühne!“, so Geigerin Isabelle Faust, die in den vergangenen Jahren mit international renommierten Dirigenten und Orchestern wie Claudio Abbado, Giovanni Antonini, Charles Dutoit, Heinz Holliger, Marek Janowski, Mariss Jansons, den  Münchner Philharmonikern, dem Boston Symphony Orchestra und dem BBC Symphony Orchestra zusammenarbeitete.

Julia-Maria Kretz (Violine) ist seit 2006 Mitglied des Lucerne Festival Orchestra unter der Leitung von Claudio Abbado und seit 2008 festes Mitglied im Mahler Chamber Orchestra. Sie arbeitete u. a. mit Orchestern und Künstlern wie Torleif Thedeen, Mischa Maisky, den Berliner Symphonikern, dem Konzerthaus Berlin und dem Herkulessaal München zusammen und konzertierte auf renommierten Bühnen wie der Carnegie Hall in New York und im Concertgebouw Amsterdam.

Stefan Fehlandt (Viola) studierte an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin und unterrichtet dort seit 1992 das Fach Kammermusik und Viola. Er spielte neben Solokonzerten mit Orchester auch Sonatenabende mit Klavier und Kammermusiken u. a. mit Boris Pergamenschikow, Ib Hausmann und der Akademie für Alte Musik Berlin.

Pauline Sachse (Viola) studierte an der Musikhochschule „Hanns Eisler” in Berlin und an der Yale University (USA). Unter der Leitung von Dirigenten wie Claudio Abbado, Daniel Barenboim, Pierre Boulez und Sir Simon Rattle spielte sie in Klangkörpern wie dem Mahler Chamber Orchestra, dem Lucerne Festival Orchestra sowie den Berliner Philharmonikern und musizierte mit renommierten Künstlern wie Steven Isserlis, Gidon Kremer und Mitgliedern des Beaux-Art-Trios.

Christoph Richter (Violoncello) wurde bereits im Alter von 23 Jahren 1. Solocellist des NDR-Sinfonieorchesters in Hamburg. Als Solist spielte er mit vielen namhaften Orchestern (Münchner Philharmoniker, Tschechische Philharmonie u. a.) sowie Kammermusikpartnern zusammen, darunter András Schiff und Heinz Holliger. Seit 2004 ist er Dozent an der Europäischen Kammermusikakademie, Gastdozent an der Guildhall School London, der Royal Academy London und der Menuhin Akademie, Schweiz.

Xenia Jankovic trat solistisch bereits mit so herausragenden Orchestern wie dem Philharmonia Orchestra London und dem Rundfunk Symphonie-Orchester Berlin auf. Großen Anklang bei Publikum und Presse fanden auch ihre Kammermusikkonzerte zusammen mit Gidon Kremer und András Schiff.

Markus Fein, der die Moderation des „2 x Hören“-Konzerts übernimmt, arbeitet als Festivalleiter, Konzertdramaturg und Kulturmanager. Auch ihm liegt die Vermittlung von Musik am Herzen und er ist bemüht, sie als kommunikativen Ort der Begegnung erlebbar zu machen. Er konzipierte und leitete u. a. das Wolfgang-Rihm-Festival „Im Atelier der Klänge“ (2002) und das Göttinger Festival „Experiment Geschwindigkeit“ (2004). Seit 2002 ist Markus Fein Künstlerischer Leiter der Sommerlichen Musiktage Hitzacker, seit 2007 zudem Intendant der Niedersächsischen Musiktage.

Schönbergs Sextett „Verklärte Nacht“ gehört zum spätromantischen Frühwerk des Komponisten und geht auf ein Gedicht von Richard Dehmel zurück. Das Werk greift romantische Motive auf, die aber, ganz dem Zeitgeist entsprechend, ins Expressionistische umgedeutet werden.

Das Pommersche Landesmuseum in Greifswald bildet mit seinen klassizistischen Gebäuden, der modernen Glas- und Stahlkonstruktion der Museumsstraße und der Klosterbibliothek mit ihren roten Backsteinen ein reizvolles Ensemble unmittelbar am historischen Markt der alten Hanse- und Universitätsstadt Greifswald. Kurz nach 1250 waren hier die ersten Bauten eines Franziskanerklosters entstanden. Auf den Fundamenten der Klosterkirche entstand von 1793 bis 1795 die Stadtschule, erbaut von Johann Gottfried Quistorp, dem Zeichenlehrer Caspar David Friedrichs. Wenig später nochmals umgebaut, beherbergt sie heute die Gemäldegalerie.

Karten für das Konzert, das Programm der Saison sowie alle weiteren Informationen sind im Internet unter www.festspiele-mv.de, telefonisch unter 0385 – 591 85 85 und an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Konzertbeginn. Die Abendkassengebühr beträgt 2,- Euro pro Karte.