Zurückgeblickt: Die Sommer-Universiade 2015

Auch M-V mit Universiade-Tradition


Die 28.Sommer-Universiade ist wieder Historie. Das südkoreanische Gwangju lud die studierende Sportjugend aus aller Welt zum sportiven Treiben ein, denn wie heißt es so schön: Zu einem gesunden Geist gehört auch ein gesunder Körper!

12 Tage um Medaillen und gute Plätze

Und geistig frisch und körperlich fit wetteiferten die rund 13000 teilnehmenden Studenten-Sportlerinnen und -Sportler aus 146 Ländern zwischen 3.Juli und 14.Juli in 272 Entscheidungen bei 21 Sportarten um Gold, Silber und Bronze.

Gute deutsche Bilanz

Das Team des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes sandte rund 120 Aktive in den Süden Koreas und die Bilanz kann sich durchaus sehen lassen: 5 x Gold, 5 x Silber, 8 x Bronze.

Goldige Universiade-Momente aus deutscher Sicht gab es dabei für Turner Fabian Hambüchen am Reck, für den Leichtathleten Martin Christian Grau über die 3000 Meter Hindernis, für die Leichtathletinnen Lena Urbaniak im Kugelstoßen bzw. Anna Maiwald im Siebenkampf und für die Ruderer Jakob Schneider, Tobias Oppermann, Arne Schwiethal und Clemens Ernsting im Vierer ohne Steuermann.

Asiens Streitmacht enorm stark

Die sportlichen Universiade Top-Nationen 2015 waren jedoch andere… Asiens Streitmacht beeindruckte wieder einmal bei den Weltspielen im studentischen Sport. So wurde Gastgeber Südkorea die Nummer eins im Medaillenspiegel, China kam auf Rang drei, Japan auf Rang vier, der Iran auf Rang neun und Taiwan auf Rang zehn. Zehn asiatische Nationen unter den „Top Ten“ – auch im Sport ist Asien inzwischen ein extrem erfolgreicher Kontinent.

Das meiste Edelmetall „heimste“ dennoch Russland (122 Medaillen) ein. Die meisten Goldmedaillen erkämpften die Südkoreanerinnen und Südkoreaner (47 x Gold). Insgesamt holten Studenten-Sportlerinnen und -Sportler aus 64Ländern Plaketten, darunter 42 Staaten eine oder mehrere Goldmedaillen.

Für die Europäer schafften Russland (Platz zwei), Frankreich (Platz sechs), Italien (Platz sieben) und die Ukraine (Platz acht) „den Sprung“ unter die besten zehn Länder.
Die USA belegten in der Endabrechnung Rang fünf.

Blick zu den Kern-Sportarten

In den Kernsportarten Schwimmen, Leichtathletik, Turnen oder Rudern ging es jedoch durchaus abwechslungsreich zu. Die besten Schwimmerinnen und Schwimmer kamen aus den USA und holten 34 Medaillen, darunter 15 x Gold. In der Leichtathletik dominierte die russische Mannschaft mit 29 Medaillen, darunter 12 x Gold. Die erfolgreichsten Ruderboote stellte 2015 Litauen mit 4 x Gold, 1 x Silber. Und die stärksten Turn-Nationen in Gwangju waren die Ukraine bzw. Japan mit jeweils 15 Medaillen und Russland mit 13 Medaillen. In der aus M-V-Sicht traditionsreichen Sportart Wasserspringen waren wieder einmal die Chinesinnen und Chinesen „das Maß aller Dinge“ mit 17 Medaillen, darunter 10 x Gold.

Weiterer Blick zum Team-Ballsport

Spannend verliefen auch die Wettkämpfe in den Mannschafts-Ballsportarten. In den beiden Basketball-Turnieren der Studentinnen und Studenten setzte sich „Team U.S.A.“ durch – bei den Studenten denkbar knapp vor der deutschen Auswahl. Im Fußball stürmten Italien (Studenten) und Frankreich (Studentinnen) zu Gold. Beste Volleyball-Nation, jeweils bei Studenten wie Studentinnen, war Russland. Die Handball-Turniere bescherten Portugal (Studenten) und Russland (Studentinnen) goldene Medaillen. Die besten Baseballer kamen aus Japan und Taiwan. Wasserball spielten hingegen Italien bzw. Ungarn (Studenten) und Australien bzw. Kanada (Studentinnen) ganz besonders erfolgreich.

Schade nur, dass bis auf die Übertragungen einiger weniger Spartensender hierzulande kaum etwas von der Universiade zu sehen war. Profi-Fußball, Profi-Boxen und Formel 1 scheinen ja wichtiger zu sein… Wenn da der Schein mal nicht trügt!

Übrigens: Die letzten Universiade-Erfolge aus M-V-Sicht gab es zwischen 1995 und 2009

Vom Ein-Meter-Brett sprangen 1995 in Fukuoka die beiden Rostockerinnen Dörte Lindner und Silke Krüger zu Gold und Silber. Bronze sicherte sich Yu Xiaoling (China). Auch vom Drei-Meter-Brett reichte es für Dörte Lindner zu einer Medaille. Dörte kam auf Platz drei hinter Rao Lang (China) und Maria Jose Alcala (Mexiko). Das deutsche Frauen-Team, mit Dörte Lindner und Silke Kröger, jubelte zudem über Gold vor den USA und China.

In der mecklenburgischen Traditionssportart Volleyball sorgte dann der gebürtige Schweriner Marco Liefke für ein Universiade-Highlight 1999 auf Mallorca. Mit dem deutschen Herren-Team errang Marco Liefe Gold vor den Mannschaften aus Japan und Spanien.

In Peking 2001 war „Bronze-Zeit“ aus Sicht einer Sportlerin vom SC Neubrandenburg. Die Siebenkämpferin Sonja Kesselschläger schaffte Rang drei hinter der Australierin Jane Jamieson und der Russin Swetlana Sokolowa.

Medaillen-Freuden über die 400 Meter Hürden gab es 2007 in Bangkok und 2009 auf Mallorca für eine frühere Athletin des 1.LAV Rostock, für Jonna Tilgner. 2007 lief Jonna zu Bronze hinter der Kasachin Tatjana Asarowa bzw. der Ukrainerin Anastasija Rabchenjuk und 2009 errang Jonna sogar Silber hinter der Bulgarin Wanja Stambolowa und vor der Dänin Sara Slott Petersen.

Marko Michels

Foto/Michels: Zum Universiade-Programm gehört auch die Kern-Sportart Leichtathletik.