Zurückgeblickt: Die Festspiele Wismar 2016

Nachgefragt bei Ralf Lorber

Sommerzeit ist bekanntlich Festspielzeit in Mecklenburg-Vorpommern. So locken seit Jahren die Festspiele M-V, die Schlossfestspiele Schwerin, die Schloßgartenfestspiele in Neustrelitz, die Störtebeker-Festspiele in Ralswiek, die Vineta-Festspiele in Zinnowitz oder das „Piraten Open Air“ Einheimische und Gäste.

Inzwischen haben sich jedoch auch die Festspiele Wismar etabliert. In diesem Jahr wurden zwischen dem 7.Juli und 7.August „Faust“ und „Jedermann“ einem interessierten Publikum präsentiert.

Wie war jedoch der Zuspruch?!

MV-Schlagzeilen fragte bei Ralf Lorber, Vorsitzender der Festspiele Wismar e.V., nach

R.Lorber über die Wismarer Festspiele

„Mit einem großen Ensemble, toller Ausstattung, exzellenten Inszenierungen  und der grandiosen Kulisse von St. Georgen ein Alleinstellungsmerkmal erarbeitet…“

Frage: Herr Lorber, die Festspiele Wismar 2016 sind wieder Geschichte. Wie war die Resonanz zu „Faust“ und zum „Jedermann“ in diesem Jahr?

Ralf Lorber: Von der Auslastung, die wir auch in diesem Jahr erreicht haben, kann manches Theaterhaus nur träumen. Gerade beim „Faust“ hatten wir den Eindruck, das Publikum hat geradezu darauf gewartet, Goethes Klassiker in St. Georgen zu sehen. Bis auf die Aufführungen um die Fußball-EM herum – bei denen einige wenige Plätze frei blieben – waren die Vorstellungen ausverkauft.

Auch der „Jedermann“ war außerordentlich gut besucht. Ein Beleg für das bleibende Interesse an dem Stoff und die Qualität der Aufführungen. Es ist bereits festzustellen, dass sich die hervorragenden Leistungen der Schauspieler um Sascha Gluth in Deutschland herumsprechen.

Frage: Wer hatte eigentlich die Idee zu den Festspielen Wismar? Wie begann alles?

Ralf Lorber: Wie so oft wird eine Idee bei einem guten Essen und einem Glas Wein geboren. So saßen unser heutiger Projektleiter, Andreas Conrad, und unser Produzent, Frank Markwardt, im März 2013 zusammen und die Frage kam auf, was man in Wismar so machen könne. Was mit Theater, aber nicht im Theater! Kein Open Air…  St. Georgen als Festspielort hat sich in jüngster Vergangenheit in seiner grandiosen Wirkung immer wieder bestätigen können! In Kenntnis des Erfolgs des „Jedermann“ im Berliner Dom, war die Idee schnell formuliert.

Frage: Spielstätte ist die Sankt Georgen-Kirche. Was zeichnet aus Ihrer Sicht dieses besondere, traditionsreiche Bauwerk aus? Wann sagten Sie sich: „Hier muß es sein!“?

Ralf Lorber: St. Georgen ist geradezu prädestiniert für kulturelle Events. Schon lange wird sie genutzt für klassische, aber auch sehr rockige Konzerte. Es gibt keine ähnliche Spielstätte in MV mit diesen Dimensionen.

Frage: Welchen Stellenwert haben die Festspiele Wismar innerhalb des jährlichen Festspiel-Sommers in M-V? Es gibt ja zwischen Schönberg bis Usedom und von Rügen bis Ludwigslust gerade zwischen Juni und September zahlreiche kulturelle Veranstaltungen…

Ralf Lorber: Richtig – und dabei ist das kulturelle Spektrum breit gefächert. Vom Action-Familientheater, über klassische Musik bis zur Oper kann jeder seinem Gustos entsprechend fündig werden.

Dabei bedienen wir das Genre der klassischen Dramatik. Mit einem großen Ensemble, toller Ausstattung, exzellenten Inszenierungen  und der grandiosen Kulisse von St. Georgen haben wir uns ein Alleinstellungsmerkmal erarbeitet. Die Resonanz der Gäste und unsere jährlich steigenden Besucherzahlen zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Wir haben das Potenzial, weit über das Land hinaus Kultur und Region noch bekannter zu machen. Dieses Potential muss für das Land und den Ausbau unserer Idee genutzt werden.

Letzte Frage: Stehen die Termine für die Festspiele Wismar 2017 schon fest?

Ralf Lorber: Auch 2017 wird wieder an fünf Wochenenden gespielt. Als Starttermin ist der 6. Juli 2017 geplant. Noch bedarf es einiger Abstimmungen mit dem Projekt-Team und unserem künstlerischen Leiter, Sascha Gluth.

Man kann jedoch bereits davon ausgehen, dass auch in der Spielzeit 2017 beide Inszenierungen aufgrund der hohen Nachfrage angeboten werden.

Vielen Dank, dann weiterhin bestes Engagement für die Kultur in M-V, speziell für die Wismarer Festspiele, und maximale Erfolge!

… Weitere Informationen unter www.festspiele-wismar.de .

Die Fragen stellte Marko Michels.