Zunahme prekärer Beschäftigung verklärt Arbeitsmarktstatistik

Nach Ansicht der arbeitsmarktpolitischen Sprecherin der Linksfraktion, Regine Lück, sagt der Rückgang der Zahl der Arbeitslosen wenig über die tatsächliche Lage auf dem Arbeitsmarkt aus.

„Immer noch stehen 10 registrierte Arbeitslose einer gemeldeten offenen Stelle gegenüber“, sagte sie. „Neun von zehn Betroffenen seien ohne Perspektive, dennoch hätten sich Bund und Land fast vollständig aus der aktiven Arbeitsmarktpolitik verabschiedet.

Der Rückgang der Arbeitslosenzahlen sei zudem maßgeblich der Tatsache geschuldet, dass sich die Beschäftigtenstruktur immer weiter verschiebt – zugunsten von Leiharbeit, Teilzeitbeschäftigung, Minijobs oder niedrigst bezahlter Vollzeitarbeit. „Deutschland gehört zu den Ländern mit dem größten Niedriglohnsektor in Europa, der schon seit Jahren dafür sorgt, dass immer mehr Erwachsene und Kinder in Armut leben müssen und Altersarmut massiv zunehmen wird“, sagte Frau Lück.

„Gute Arbeit – gute Löhne – gute Rente“ bleibe deshalb Programm der Linksfraktion. „Ein flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn ist dafür ein erster unerlässlicher Schritt“, betonte Frau Lück. „Die großen Koalitionen in Bund und Land sollten ihren Widerstand endlich aufgeben und in Sachen Mindestlohn endlich europäische Normalität herstellen“, sagte sie.