Wissenschaftspreis für Handchirurgin der Rostocker Universitätsklinik

Oberärztin Dr. Alice Wichelhaus erhält den mit 5.000 Euro dotierten Preis der DGOU

Universität Rostock – Die Rostocker Handchirurgin, Oberärztin Dr. Alice Wichelhaus und ihr Team von der Rostocker Universitäts-Chirurgie sind für ihre Studie zu operativen Versorgungsmöglichkeiten bei Handgelenksbrüchen von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) Berlin mit dem Wissenschaftspreis ausgezeichnet worden. „Der Preis ist zum zweiten Mal für eine herausragende, abgeschlossene wissenschaftliche Arbeit, also einer klinischen Studie mit hohem Niveau vergeben worden“, sagte DGOU-Sprecher Joachim Arndt. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

Die Arbeitsgruppe um Dr. Wichelhaus hat über 200 Patienten untersucht, um herauszufinden, durch welches Verfahren der Bruch eines Handgelenkes am besten heilt. Standard ist das Einbringen einer Platte. Alternativ gibt es die Möglichkeit, einen Nagel zur Stabilisierung des Bruches zu nutzen. Beide Verfahren sind gleichwertig, so das Ergebnis der wissenschaftlichen Arbeit von Dr. Wichelhaus und ihrem Team. Die hohe Wertschätzung der Arbeit beruht auf der großen Anzahl von Patienten, die über einen Zeitraum von zwei Jahren immer wieder untersucht wurden. Das macht den Wert dieser Studie aus. Der Geschäftsführende Direktor der Rostocker Klinik für Chirurgie, Prof. Dr. Thomas Mittlmeier, freut sich über die Würdigung seiner Mitarbeiter. „Die Messlatte für einen solchen Preis hängt sehr hoch. Die Klinik hat nun ein Pfund in der Hand, mit dem sie wuchern kann, denn qualitativ hochwertige Studien zu diesem Thema sind rar in Deutschland“, so der Klinik-Chef.   In den  Händen befinden sich etwa ein Viertel der Knochen des menschlichen Körpers. „Ich ringe darum, dass Ärzte eine Hand anders beurteilen als beispielsweise ein Bein“, sagt Dr. Wichelhaus, die die volle Weiterbildungsberechtigung für die Zusatzbezeichnung Handchirurgie besitzt. „Die Hände sind ein wertvolles Organ, man fühlt, arbeitet, isst und spricht damit.“

Die Uni-Chirurgie Rostock ist auf Zwischenfälle mit Händen gut gerüstet. „Vorsicht ist aber dabei geboten“, sagt Alice Wichelhaus. Für sie ist es immer wieder eine handwerkliche Herausforderung, beispielsweise schwere Verletzungen an der Hand zu operieren. „Ohne Lupenbrille und Mikroskop geht da nichts“, weiß die Ärztin. „Mit dem Gewebe an der Hand muss sehr behutsam umgegangen werden.“