Modellprojekt „Unternehmerische Hochschule“ Wismar

Wirtschaftsministerium unterstützt Studentische Forschungs- und Entwicklungsteams

HSIn Wismar ist heute das Modellprojekt „Unternehmerische Hochschule“ gestartet und ein Gründerbüro eröffnet worden. Ein entscheidender Baustein dabei sind Studentische Forschungs- und Entwicklungsteams. „Junge Menschen werden in kleinen Gruppen praxisorientiert auf das Berufsleben und eine mögliche Selbstständigkeit vorbereitet.

Die Studierenden können gleichzeitig Unternehmenskonzepte entwickeln und werden vom Gründerbüro professionell betreut“, informierte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, Dr. Stefan Rudolph. Das Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) für zwei Jahre mit 300.000 Euro gefördert.

„Die Gründerunterstützung soll effektiver, internationaler und zielgenauer werden“, kündigte Prof. Norbert Grünwald, Rektor der Hochschule Wismar, an. Der Hochschulleiter stellte heute in der Hansestadt das neu entwickelte und bislang einzigartige Konzept der Öffentlichkeit vor.

„Die Unternehmerische Hochschule ist ein ganzheitlicher Ansatz; Gründergeist, Know-how und Internationalität werden zum zentralen Leitgedanken am Wismarer Standort. Es handelt sich um ein dynamisches Pilotvorhaben, das kontinuierlich ausgebaut und weiter entwickelt wird“, unterstrich Grünwald. Anknüpfend an die erfolgreichen Erfahrungen bei über 100 hochschulnahen Ausgründungen sollen jetzt die Ressourcen und Kräfte direkt im neuen Gründerbüro gebündelt und zusätzliche innovative Potenziale erschlossen werden.

Das bedeutet, dass bewährte Kernaufgaben der früheren Gründerinitiative INFEX, teilweise mit externen Experten und Partnern, in der Trägerschaft der Hochschule fortgeführt werden. Das betrifft beispielsweise das Coaching und die Beratung in steuerlichen und finanziellen Fragen bei Technologie orientierten oder wissensintensiven Gründungen.

Angeregt wurde die Idee der Studentischen Forschungs- und Entwicklungsteams durch Wismarer Ingenieurwissenschaftler, die eine Gründung während oder unmittelbar im Anschluss an das Studium in kostenintensiven Branchen für kritisch halten.

Hochkarätige Geschäftsideen können schlecht einfach neben dem Studium zur Marktreife entwickelt werden. Somit werden viele gute Vorhaben einfach nicht umgesetzt. In einem einjährigen Praktikum können die Teilnehmer künftig in der betrieblichen Forschungspraxis Erfahrungen sammeln und gleichzeitig Gründungsszenarien ohne Risiko durchlaufen. „Von der Projektidee profitierten gleichwohl die Nachwuchskräfte, die sich ausprobieren können, als auch die Wirtschaft, die junge kreative Fachkräfte an sich bindet“, betonte der Rektor.

Mit der Auswahl der ersten Innovationsteams soll umgehend begonnen werden. Über das wachsende Netzwerk des Gründerbüros laufen eine Vielzahl an Einzelprojekten und spezifischen Veranstaltungen wie Ideenwettbewerbe, die Gründernacht, aber auch die bundesweite Koordinierung der„Global Entrepreneurship Week 2009“ (16.-22. November).

Das fünfköpfige Stammteam trägt ferner maßgeblich für die stärkere Einbindung der Internationalisierungsstrategie Verantwortung. Mit der Durchführung der „1st International Conference on Engineering and Business Education“ im September letzten Jahres hat die Hochschule als Initiator die Thematik der Entrepreneurship Education auf die internationale Agenda gesetzt.

Aber auch die aktive Mitgliedschaft in globalen Netzwerken fördert die internationale Reputation der Wismarer. Die „2nd International Conference on Engineering and Business Education“ findet dieses Jahr bei der Partneruniversität in Rumänien statt.

“Momentan arbeiten wir bereits unter Hochdruck daran, Inhalte unternehmerischen Denkens und Handelns in allen Studiengänge zu integrieren“, kündigte Grünwald an. Nicht mehr als Extraprogramm, sondern als fester Bestandteil der Ausbildung, Lehre und Forschung. Das umfasst die bewusste Vermittlung von sozialen Fähigkeiten, Probleme zu lösen, teambildend zu arbeiten sowie emotionale und ethische Aspekte des Unternehmertums und des Projektmanagements.

„Das Gründerbüro fungiert ab sofort als Anlaufstelle für alle gründungsrelevanten Aktivitäten und Interessen an der Hochschule“, fasste Prof. Norbert Grünwald zusammen. „Wir erwarten, mit einer einheitlichen Kommunikation und Außendarstellung Studierende besser zu erreichen und für eine Perspektive in der Selbstständigkeit zu begeistern.

Das Gründerbüro steht für eine enge Verzahnung der Karriereförderung und Kontaktpflege ehemaliger Studenten und Dozenten sowie eine optimale Verwertung des innovativen Forschungspotenzials unserer Hochschule in Kooperation mit der Wirtschaft.

Die Ergebnisse des Modellprojektes werden wissenschaftlich ausgewertet und sollen für weitere Hochschulen und Universitäten nutzbar gemacht werden.“ Beispiele für Ausgründungen an der Hochschule Wismar
www.perebo.de / www.materion-gmbh.de / www.lachsvonachtern.de .

Kontakt:
Hochschule Wismar – University of applied Science: Technology, Business and Design

Gründerbüro / Kati Wolfgramm, Dr. Hartmut Domröse
Philipp-Mueller-Strasse 14, 23952 Wismar
Telefon: +49 3841- 753 186
E-Mail: kati.wolfgramm@hs-wismar.de
E-Mail: hartmut.domroese@hs-wismar.de
www.gruenderbuero.hs-wismar.de

F.: Blick über den Campus der Hochschule Wismar. mm