Wismar: „Schmuck aus Nord Nord Ost“

Arbeiten von Schmuckdesignern im Baumhaus am Alten Hafen vom 03. bis 25. März 2012

Wie präsentiert sich eine cholerische Brosche, die spielerisch  umtänzelt wird von Brosche „Chi Chi“ und flankiert von einer  melancholisch träumenden sowie phlegmatisch dreinschauenden Brosche? Welcher Schmuck und warum wirkt so eiskalt wie die Arktis selbst? Warum steht im Mittelpunkt eines Schmuckensembles eine überschäumende Badewanne? Ist das Alter ein Makel oder doch ein Zustand einer anderen Schönheit? Wie bildet die Kunst des Tätowierens mit der Schmuckkunst eine Einheit? Was hat die Verwandlung eines Menschen in einen Käfer aus einer Erzählung von Kafka mit Schmuck zu tun? Und wie kann das Thema Normerfüllung zum Ausgangspunkt für einen Schmuckentwurf werden?

Diese und viele andere interessante Aspekte werden in den Arbeiten von Studierenden, Absolventen und Lehrenden der Fachrichtung Schmuckdesign unter der Leitung von Prof. Andrea Wippermann der Hochschule Wismar vom 03. bis 25. März 2012 im Baumhaus am Alten Hafen in Wismar gezeigt.  Die Finissage am Mittwoch, dem 21. März um 19.30 Uhr bietet die Möglichkeit, mit Studenten und Professoren der Fakultät Gestaltung ins persönliche Gespräch zu kommen.

Neben reinen Schmuckarbeiten finden sich auch Fotoarbeiten und Stücke, die Artefakte genannt werden, die den Gestaltungsbereich zwischen  Schmuck- und Produktdesign aufzeigen. Ein selbst formuliertes, meist fiktives Szenario definiert Bedingungen, unter denen ein zu  entwerfenden Werkzeug funktionieren soll. Das Befassen mit Geschichte findet hier nicht im einfachen Sinne des Aufspürens von Wurzeln statt, sondern als Nachspüren einer handwerklichen Qualität, als Suche nach Materialgerechtigkeit und dem Zusammenhang von Funktion, Gestalt und  menschlichem Bedürfnis.

Die Ausstellung „Schmuck aus Nord Nord Ost“ wurde für das Deutsche Goldschmiedehaus in Hanau konzipiert und dort vom 17. November 2011 bis 15. Februar 2012 präsentiert. Anlässlich dieser Ausstellung ist  eine Publikation mit gleichnamigem Titel, 64 Seiten und in Farbe, von  Prof. Andrea Wippermann mit Unterstützung der Fakultät Gestaltung der Hochschule Wismar und der Gesellschaft für Goldschmiedekunst e.V. /  Deutsches Goldschmiedehaus Hanau herausgegeben worden.

Geöffnet ist die Ausstellung dienstags bis sonntags 10.00 bis 17.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.