Wirtschaftspräsentation aus MV in Polen

Seidel: Energieproblem gemeinsam lösen

JSWUmwelttechnik, Energie- und Abfallwirtschaft sind die Themen der diesjährigen Wirtschaftspräsentation Mecklenburg-Vorpommerns in der Wojewodschaft Westpommern.

„Die Wirtschaftstreffen haben sich zu Fachveranstaltungen entwickelt, die rege von den Unternehmen der jeweiligen Branchen genutzt werden“, sagte Wirtschaftsminister Jürgen Seidel am Mittwoch zur Eröffnung in Kolberg.

„Polen stellt seine Abfallwirtschaft auf europäische Recyclingvorgaben ein. Dabei ist die polnische Seite interessiert an Technologien aus Mecklenburg-Vorpommern.“

Mehr als 100 deutsche und polnische Vertreter von Unternehmen, Technologiezentren, Hochschulen und aus der Verwaltung sind gemeldet, Workshops und beispielhafte Unternehmenspräsentationen zur Abfallaufbereitung und Nutzung Regenerativer Energien begleiteten die Tagung. Polen entsorgt derzeit den Abfall zu 91 Prozent auf Deponien, in Deutschland werden nur noch 32 Prozent der Abfälle deponiert.

In Mecklenburg-Vorpommern hat sich in den letzen Jahren eine leistungsfähige Abfallwirtschaftsstruktur gebildet. Über 200 Entsorgungsbetriebe mit rund 3.000 Beschäftigten übernehmen die Abfallentsorgung bis zur Verwertung.

„Beim Aufbau einer modernen Entsorgungsstruktur über die Region Westpommern hinaus kann auch das Umweltnetzwerk enviMV aus dem Nordosten unterstützen“, sagte Seidel.

„Als Zusammenschluss von Unternehmen und Institutionen aus dem Umweltbereich wird die gemeinsame Vermarktung von Produkten, Verfahren und Technologien sowie die Erschließung von Märkten vorgenommen.“ 13 Firmen und Forschungseinrichtungen aus MV haben sich im Netzwerk organisiert.

„Auch bei der Nutzung erneuerbarer Energien ist ein deutliches Wachstum zu verzeichnen“, so Seidel weiter. „Erneuerbare Energieträger sind zur wichtigsten Quelle für die Stromerzeugung im Nordosten geworden.“

Mittlerweile werden fast die Hälfte (44 Prozent) des einheimischen Stroms auf der Basis von Wind-, Biogas- sowie Biomasse-, Wasser-, Geo- und Sonnenenergie erzeugt. 74 Prozent der regenerativen Stromerzeugung wird aus Windkraft gewonnen.

„Die gemeinsamen Wirtschaftspräsentationen abwechselnd und Mecklenburg-Vorpommern sind zu einer guten Tradition geworden“, sagte Seidel. Bereits zum zwölften Mal präsentieren sich seit 1998 die Partnerregionen Westpommern und Mecklenburg-Vorpommern wechselseitig in polnischen und deutschen Städten.

In der Außenhandelsbilanz des Landes liegt Polen auf dem fünften Platz. Die Einfuhren aus Polen nach Mecklenburg-Vorpommern beliefen sich 2008 auf rund 362 Millionen Euro (16 Prozent mehr als im Vorjahr). Haupteinfuhrgüter aus Polen waren Nahrungsgüter sowie Eisen-, Blech- und Metallwaren sowie Getreide.

Die Ausfuhren von Mecklenburg-Vorpommern nach Polen betrugen in 2008 rund 286 Millionen Euro (12 Prozent mehr als im Vorjahr). Ausgeführt wurden Maschinen, Fahrgestelle, Getreide sowie chemische Erzeugnisse.