Wirtschaft und Minister intensiv im Dialog

Seidel: Investitionen im Land befördern – Finanzierung erleichternDie globale Finanzmarktkrise und die daraus resultierenden Turbulenzen sorgen bei vielen Unternehmern für Unruhe und Unsicherheit. Die Vergabe langfristiger und großer Kredite erfolgt tendenziell restriktiver. „Wir müssen die Probleme benennen, ohne sie zu überzeichnen“, so das Fazit von Wirtschaftsminister Jürgen Seidel nach einem Treffen mit Wirtschaftskammern und der Vereinigung der Unternehmensverbände im Schweriner Schloss. „Von einer flächendeckenden Kreditklemme kann nicht die Rede sein.“

Die Teilnehmer verständigten sich auf weitere Gespräche mit überregionalen und regionalen Banken und Kreditinstituten, an denen genauso betroffene Unternehmen einzelner Branchen, Kammervertreter und Sozialpartner teilnehmen werden. „Unsere regionalen Banken und Kreditinstitute stellen sich den neuen Herausforderungen, auch mit neuen Produkten“, so die Einschätzung der Gesprächsteilnehmer. „Für unsere Unternehmen kann es schwieriger werden, langfristige Kredite zu bekommen. Einen möglichen Investitionsstau dürfen wir alle gemeinsam nicht zulassen“, so Seidel. In diesem Zusammenhang wurde von Seiten der Kammern insbesondere über die Entwicklung neuer Produkte und die Verbesserung der Konditionen der Bürgschaftsbank sowie der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft als zielführende Maßnahmen berichtet. Für das Handwerk ist es von besonderer Bedeutung, dass die öffentlichen Investitionen im anstehenden Winter nicht zurückgefahren werden.

„Genauso wichtig ist es sicherzustellen, dass die Unternehmen des Landes die bereits bestehenden Förderinstrumentarien noch besser kennen, auch im Bereich der Finanzierung internationaler Projekte, um diese klug nutzen zu können. Hier sind wir alle gefragt“, so Seidel weiter.

„Das gemeinsame Ziel ist, passgenau, angemessen und nachhaltig auf die Herausforderungen der Finanzkrise zu reagieren. Dabei muss es darum gehen, den Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern und die Kreditversorgung der Wirtschaft zu sichern. Dazu gehört, die auf Bundesebene eingeleiteten Maßnahmen für unser Land abgestimmt zu komplementieren. Hier sehen die Unternehmensverbände bei Bürgschaften noch Lücken“, sagte Seidel. „Es geht darum konjunkturunterstützend zu arbeiten, indem wir z. B. nachhaltig wirkende Investitionen voranbringen.“

Das Gespräch war Teil einer Konsultationsreihe mit Finanz- und Wirtschaftsvertretern, in der die Folgen der Finanzmarktkrise und die Schlussfolgerungen für Mecklenburg-Vorpommern beraten werden.