Wirtschaft in Westmecklenburg zufrieden mit ablaufendem Geschäftsjahr 2008

Das Jahr 2008 begann für die Wirtschaft in Westmecklenburg recht solide. Im Frühjahr 2008 war nach zwei in konjunktureller und wirtschaftsstruktureller Hinsicht insgesamt guten Vorjahren die allgemeine Geschäftslage auf Grund von stabilen Auftragseingängen und einer gewachsenen Umsatzentwicklung positiv. „Der Jahresbeginn 2008 ließ auch für die Unternehmen in Westmecklenburg auf gute Geschäfte hoffen,“ so der Schweriner IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus-Michael Rothe. Nach Berechnungen des Arbeitskreises ´Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder´ konnten vor allem die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes sich dieses zunutze machen und steigerten ihre Bruttowertschöpfung im ersten Halbjahr 2008 um 7,8 %. Damit lag ihr Wachstum deutlich höher als im bundesweiten Durchschnitt (+ 4,4 %).

Dieser konjunkturelle Schwung in den Industriebereichen wirkte sich positiv auf viele Unternehmensdienstleister aus, und auch der Bereich Verkehr und Nachrichtenübermittlung entwickelte sich positiv. Der Einzelhandel und andere binnenorientierte Wirtschaftszweige wie Bau- und Gastgewerbe hatten jedoch mit der Konsumflaute als Folge der gestiegenen Energie- und Nahrungsmittelpreise zu kämpfen, so dass die Wachstumsrate der Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern im 1. Halbjahr 2008 mit 1,8 % insgesamt niedriger ausfiel als der deutsche Durchschnitt (2,4 %). Auf dem Arbeitsmarkt gab es jedoch weiterhin positive Tendenzen. So stieg die Zahl der Erwerbstätigen im II. Quartal 2008 um 1,2 % im Vergleich zum Vorjahr.

Obwohl steigende Energie- und Rohstoffpreise und die zurückhaltende Nachfrage im Inland auch im 2. Halbjahr 2008 mehr und mehr Dynamik aus der Wirtschaft herausnahmen, war die Geschäftslage in Westmecklenburg nach Angaben der Schweriner IHK zu Beginn der zweiten Jahreshälfte insgesamt noch weiterhin günstig. In Folge der durch die Finanzmarktkrise verursachten weltweiten rezessiven Entwicklungen kam es im Spätherbst zu einer Trendwende bei den Preisentwicklungen, welche zu spürbaren Entlastungen für Unternehmer und Verbraucher durch sinkende Preise bei Energie, Nahrungsmitteln und Kraftstoffen führte. Gleichzeitig führte der weltweite konjunkturelle Abschwung aber auch zu einer ungünstigeren Exportentwicklung sowie zu Verunsicherungen auf dem Binnenmarkt.

Rückläufige Auftragseingänge aus dem In- und Ausland bei den Unternehmen Westmecklenburgs waren die Folge. IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus-Michael Rothe stellte daher auf der Grundlage der IHK-Befragung ein durchaus zwiespältiges Ergebnis fest. Rothe wörtlich: „Da die Auftragspolster noch groß waren und die konjunkturelle Tempominderung von einem relativ hohen Niveau aus erfolgte, beurteilte die Mehrheit der Industrieunternehmen die Geschäftslage im Herbst 2008 dennoch als günstig. Im Gegensatz dazu war die Situation für die anderen Sektoren, besonders für das Bauhauptgewerbe und für den Einzelhandel, wie schon im ersten Halbjahr deutlich schlechter, da Auftragseingänge und Umsätze hinter den Erwartungen zurückblieben.“