„Wir müssen unsere Rahmenbedingungen optimieren…“

Der leitende Landestrainer Ralf Ploen über das Leichtathletik-Jahr 2016 aus M-V-Sicht

Das Leichtathletik-Jahr 2016 begann mit den üblichen Neujahrsläufen und es endet – natürlich – mit den obligatorischen Silvesterläufen zwischen Schwerin via Rostock bis Usedom.

Dazwischen lagen 365 Tage mit olympischen bzw. paralympischen Entscheidungen in Rio de Janeiro, mit den Elite-EM in Amsterdam, mit den Hallen-Leichtathletik-WM in Portland, mit den U 18-EM in Tiflis, mit den U 20-WM in Bydgoszcz, mit den 116.Deutschen Meisterschaften in der Leichtathletik in Kassel, mit dem 14.Ostseepokal in Rostock oder den Landesmeisterschaften M-V bzw. Jugendsportspielen in Neubrandenburg.

Es gab viele traditionsreiche Laufsport-Veranstaltungen, ob in Schwerin, in Rostock, in Greifswald, auf Rügen, auf Usedom, in Laage, in Wismar, in Waren an der Müritz und und und

Wie beurteilt jedoch der leitende Landestrainer Ralf Ploen das Leichtathletik-Jahr 2016?!

Nachgefragt

R.Ploen über vergangene und kommende Leichtathletik-Höhepunkte

„Wir müssen unsere Rahmenbedingungen optimieren…“

Frage: Wie „lief“ 2016, leichtathletisch betrachtet, aus M-V-Blickwinkel? Was waren die Höhepunkte?

Ralf Ploen: Mit Martina Strutz (SSC) ging eine Athletin bei den internationalen Titelkämpfen an den Start. Sie erreichte Rang neun in Rio bei den Olympischen Spielen und den 10. Platz in Amsterdam bei den Europameisterschaften. Wir hätten uns natürlich gewünscht, dass es vielleicht noch ein, zwei Sportler schaffen.

Besonders erfreulich war unser Abschneiden im Nachwuchsbereich. Drei Athleten aus MV waren bei der U20-WM in Bydgoszcz dabei, wobei Sophie Weißenberg (SCN) mit der Silbermedaille im Weitsprung herausragte. Sogar fünf Mädchen und Jungen konnten sich für die erstmals ausgetragenen U18-EM in Tiflis qualifizieren. Alle erreichten eine Finalplatzierung und Tim Ader (SCN) holte hier Silber im Diskuswerfen.

National zeigte sich dieses Bild ebenfalls. Bei den Nachwuchstitelkämpfen in Ulm erreichte unser Verband wieder ein Spitzenergebnis – beigetragen durch Erfolge in allen Disziplingruppen. Der SC Neubrandenburg war zum wiederholten Male stärkster Verein.

Frage: Der Weg vom erfolgreichen Talent zum späteren Olympioniken ist ein sehr weiter… Wie schätzen Sie die leichtathletischen Perspektiven von M-V ein?

Ralf Ploen: Im Wurf/Stoß-Bereich gibt es mit Claudine Vita und Patrick Müller (beide SCN) zwei Hoffnungsträger, die es 2020 nach Tokio schaffen können. Auch Christian Jagusch (ab 1.1.17: 1. LAV Rostock) kann möglicherweise nach einem schwächeren Jahr in den entsprechenden Bereich vorstoßen.

Mit Sophie Weißenberg (SCN) haben wir eine Athletin, die in diesem Jahr U20-Vizeweltmeisterin im Weitsprung wurde und immerhin schon 6,49 Meter sprang. Sie bringt alle Voraussetzungen mit, in knapp vier Jahren um ein Ticket für die Teilnahme an den Olympischen Spielen zu kämpfen.

Wir müssen unsere Rahmenbedingungen optimieren, so dass wir unsere potentiellen Kandidaten auch in unserem Bundesland halten. Abzuwarten bleibt, welche Auswirkungen die Leistungssportreform des DOSB haben wird.

Frage: Die Leichtathletik-WM 2017 finden in London statt. Welche Leichtathletik-Veranstaltungen gibt es 2017 in M-V?

Ralf Ploen: Ein Höhepunkt in MV findet schon in der Hallensaison statt. Im Neubrandenburger Jahnsportforum werden am 4./5.2.17 die Norddeutschen Meisterschaften der Männer/Frauen + U20 ausgetragen. Im Sommer sind die Landesmeisterschaften von der Altersklasse U14 bis zu den Erwachsenen (10./11.06.17), die in Rostock durchgeführt werden, der Höhepunkt (Ich spreche jetzt nur von der Stadion-Leichtathletik!).

Wir freuen uns jedoch sehr, dass die Bewerbung zur Austragung der Deutschen Jugendmeisterschaften (U20/U18) erfolgreich war und der Deutsche Leichtathletik Verband diese Titelkämpfe für das Jahr 2018, im Jahr des Stadtjubiläums,  nach Rostock gab.

Vielen Dank, weiterhin bestes Engagement für die Leichtathletik und maximale Erfolge persönlich, beruflich bzw. sportlich 2017!

Marko Michels